Ein längeres Impfintervall scheint die Schutzwirkung von AstraZenecas Impfstoff zu erhöhen. Das geht aus einer neuen Analyse hervor.
Die Schutzwirkung der ersten Dosis des Vektorimpfstoffs von AstraZeneca nimmt über einen Zeitraum von drei Monaten langsam zu. Eine Verlängerung des Impfintervalls führt also nicht zu einer verringerten Wirkung. Das hat eine nachträgliche Auswertung von Studiendaten ergeben, die in The Lancet veröffentlicht wurden.
Von den 8.597 Geimpften erkrankten 84 (1,0 %) an COVID-19. In den Kontrollgruppen gab es 248 COVID-19-Fälle auf 8.581 Nicht-Geimpfte (2,9 %). Dies ergibt nach den Berechnungen der Autoren eine Impfstoffwirksamkeit von insgesamt 66,7 % (CI 95 %: 57,4 - 74,0 %).
In der Gruppe, die zweimal die Standarddosis erhalten hatte, lag die Impfstoffwirksamkeit bei 63,1 % (51,8 bis 74,0 %). In der Gruppe, die beim 1. Termin eine niedrigere Dosis erhalten hatte, lag sie bei 80,7 % (62,1 bis 90,2 %).
Bei Probanden, die bei dem ersten Termin die volle Standarddosis erhalten hatten, erhöhte sich die Schutzwirkung im Verlauf des Intervalls vor der 2. Dosis. Hier kam es zu einem tendenziellen Anstieg der Impfstoffwirksamkeit: Bei einem Intervall von weniger als 6 Wochen lag sie bei 55,1 % (33,0 bis 69,9 %). Sie stieg auf 81,3 % (60,3 bis 91,2 %) bei einem Intervall von 12 Wochen oder mehr an.
Sollte das weltweite Impfprozedere bei diesem Vakzin dementsprechend geändert werden? Eine Verlängerung des Impfintervalls wird bisher unter anderem in Großbritannien praktiziert. Dort sollen so viele Menschen wie möglich mit der ersten Dosis versorgt werden, was zu einer Verzögerung beim Impfen der zweiten Dosis führt. Die Analyse bekräftigt nun die Entscheidung der britischen Regierung.
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