Eine wissenschaftliche Machbarkeitsstudie zeigt, wie die Videosprechstunde bei Patienten mit Angststörungen oder Depressionen weiterhelfen kann. Getestet wurde ein neuer Ansatz, der das Zusammenwirken hausärztlicher und fachärztlicher Unterstützung betont. Zum Einsatz kam dabei die Videosprechstunde arztkonsultation.de.
Zu viele Menschen, die unter Angststörungen oder Depressionen leiden, erhalten nicht die Hilfe, die sie dringend benötigen. Grund sind insbesondere die langen Wartezeiten bei psychotherapeutischen Spezialisten. Vor allem bei älteren Patienten erschweren komplexe Mehrfacherkrankungen und Immobilität zusätzlich den Zugang zu spezialisierter Versorgung. Oft bleibt der behandelnde Hausarzt dann der einzige Ansprechpartner für Angststörungen oder Depressionen. Telemedizin kann hier Erleichterung bieten, wie ein Experiment der Universität Heidelberg zeigt.
Für die Studie, die demnächst im renommierten Fachjournal JMIR Mental Health erscheinen wird, haben Wissenschaftler 50 Patienten beobachtet. Ein Teil wurde als Kontrollgruppe wie üblich von Hausärzten behandelt. Andere Patienten konnten per Videosprechstunde bis zu fünf Gespräche mit einem Psychotherapeuten absolvieren. Die behandelnden Hausärzte stellten dafür Räumlichkeiten in ihren Praxen zur Verfügung, die Patienten für die Gespräche mit den beteiligten Psychotherapeuten nutzen konnten. Jeder Praxis waren dabei ein Psychotherapeut und ein konkretes Zeitfenster für dessen Verfügbarkeit zugeordnet. Die Sitzungen dauerten jeweils 50 Minuten und wurden in einem zweiwöchigen Rhythmus terminiert. Insgesamt 102 Videosprechstunden wurden auf diese Weise im Rahmen der Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Patienten, die per Videosprechstunde mit einem Psychotherapeuten sprechen konnten, zeigten nach Ende der Studie einen besseren Umgang mit ihren jeweiligen Symptomen als vor der Studie. Darüber hinaus wurden bei dieser Gruppe von Patienten keine ernsten Zwischenfälle erfasst. Die Studie der Arbeitsgruppe um Dr. Markus Haun zeigt also, dass psychotherapeutische Sitzungen auch per Videosprechstunde machbar sind und bedenkenlos durchgeführt werden können. Die Wirksamkeit dieses Behandlungsmodells wird gegenwärtig in einer groß angelegten Interventionsstudie systematisch untersucht.
Das besondere Setting der Machbarkeitsstudie durch die Nutzung von Praxisräumlichkeiten für die Sitzungen liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die Videosprechstunde zu einer Verzahnung der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung beitragen kann. Aus diesem Modell ergeben sich neue Perspektiven und Ansätze für Behandlungspfade, die das Zusammenwirken behandelnder Ärzte in den Vordergrund rücken.
Dabei bleibt der Hausarzt als Primärarzt erster Ansprechpartner für Patienten mit psychischen Erkrankungen. Besonders dringende Fälle könnten allerdings unter Umgehung langer Wartelisten schneller in die Therapie übergehen. Möglich macht das eine direkte Videoverbindung aus der Hausarztpraxis zu einem entsprechenden Experten.
Eingesetzt wurde im Rahmen der Studie unsere Videosprechstunde arztkonsultation.de. Vorteil unserer Lösung war laut den Autoren die intuitive Benutzung, die auch bei Patienten mit geringen Vorkenntnissen über die Funktionsweise der Videosprechstunde reibungslos funktionierte. Zudem verweisen die Forscher auf die sichere Verschlüsselung der Plattform.
Wir freuen uns über den positiven Ausgang der Machbarkeitsstudie, die neue Ansätze für die Anwendung der Videosprechstunde anregt. Sowohl zur besseren Versorgung von Patienten als auch zur Vernetzung fachärztlicher Kompetenzen kann die Videosprechstunde einen wichtigen Beitrag leisten. Gerne stellen wir arztkonsultation.de deshalb weiter in den Dienst der Wissenschaft.
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