Der Wirkstoff Tofacitinib hat schon länger keinen allzu guten Ruf mehr. Jetzt kommen neue beunruhigende Daten zu Risiken des Arthritis-Medikaments.
Bereits im März 2020 gab es einen Rote-Hand-Brief zu Tofacitinib (Xeljanz®). Darin wurde auf ein erhöhtes Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse sowie ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende und tödlich verlaufende Infektionen hingewiesen.
Auch die Food and Drug Administration (FDA) hatte schon im Februar und Juli 2019 vor dem Medikament gewarnt. Sie hatte Untersuchungen eingefordert, um den Wirkstoff auf mögliche Risiken zu prüfen. Damals waren gerade die Interimsergebnisse veröffentlicht worden, untersucht wurde eine tägliche Dosierung von sowohl 5 mg als auch 10 mg. Die Daten wiesen auf ein erhöhtes Mortalitätsrisiko hin sowie auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel bei einer täglichen Dosierung von 10 mg.
Jetzt liegen der FDA bisher unveröffentlichte finale Ergebnisse der Studie vor. Die Behörde warnt erneut, denn die Studie zeigt ein höheres Auftreten schwerer kardiovaskulärer Ereignisse sowie ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Dabei wurde der JAK-Inhibitor Tofacitinib in zwei Dosen (5 mg und 10 mg) mit einem Tumornekrosefaktor(TNF)-Hemmer verglichen.
Einige Daten stehen aber noch aus. So sollen auch noch Ergebnisse zu Untersuchungen in Hinsicht auf ein mögliches erhöhtes Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln folgen.
Tofacitinib wird als Citratsalz verwendet. Der Wirkstoff kommt sowohl bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis als auch bei aktiver Psoriasisarthritis und mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa zum Einsatz. Ärzte sollten laut FDA nun den Nutzen und mögliche Risiken von Tofacitinib abwägen, wenn sie entscheiden, ob sie Patienten das Arzneimittel verschreiben oder diese es weiter einnehmen.
Bildquelle: Anastasiia Ostapovych, unsplash