Eine universelle Impfung gegen Coronaviren könnte uns vor der nächsten großen Pandemie bewahren. Jetzt berichten Forscher von einem kleinen Erfolg.
Bislang haben Ansätze eines universellen Impfstoffes – etwa gegen Influenza – noch nicht funktioniert. Dieser Impfstoff muss jedes Jahr neu verabreicht werden, weil die Impfungen eine Immunantwort gegen jene Abschnitte des Virus auslöst, die höchst variabel sind. Bei Coronaviren ist das die Rezeptobindende Domäne (RBD) des Spike-Proteins, die im Vergleich zu anderen Genabschnitten häufiger mutiert.
US-Forscher berichten nun von einem kleinen Erfolg: Sie haben eine Impfung mit sogenannten Mosaik-Nanopartikeln entwickelt, die eine Immunreaktion gegen viele verschiedene Coronaviren auslöst – zumindest bei Mäusen. Die Forscher mischten dazu acht aus verschiedenen Coronaviren stammende RBDs in einem Nanopartikel, das als Trägermaterial dient. Die RBDs bleiben dabei stabil an Proteinen innerhalb des Nanopartikels haften und konnten so dem Immunsystem präsentiert werden.
Wie sich herausstellte, war nicht nur eine Immunreaktion gegen die acht Coronaviren in den Mäusen nachweisbar. Das Immunsystem der Mäuse entwickelte auch Antikörper gegen Coronaviren deren RBD nicht in dem Nanopartikel enthalten war. Woran das liegt, wissen die Forscher noch nicht.
Ein „angemessener Ansatz“, sagt Peter Palese, Impfstoff-Forscher von der Icahn School of Medicine in New York. Die Frage sei aber, ob das Vakzin „eine ausreichend breite Immunantwort“ auslösen könne. Wenn neue, zoonotische Coronaviren sich in ihrer RBD zu sehr von denen im Impfstoff unterscheiden, dann sei es unwahrscheinlich, dass der Impfstoff schützt, so Palese. Einen hundertprozentigen Schutz vor weiteren Corona-Pandemien gibt es also noch nicht.
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