Luftverschmutzung steht im Verdacht, die Sehkraft zu verschlechtern, indem sie das Risiko einer Makuladegeneration erhöht. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie, die im British Journal of Ophthalmology erschienen ist.
Die Forscher wollten herausfinden, ob es neben den bekannten Risikofaktoren wie Alter, Rauchen und der genetischen Veranlagung weitere Risikofaktoren für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) gibt. Dabei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Macula lutea, des gelben Flecks der Netzhaut des Auges.
Dazu analysierten sie die Gesundheitsdaten von 115.954 Probanden aus der UK Biobank (UKBB), einer britischen Datenbank. Die Probanden waren zwischen 40 und 69 Jahre alt und hatten zu Beginn der Studie noch keine Augenerkrankung. Ebenfalls berücksichtigten die Wissenschaftler den jeweiligen Wohnort der Probanden und die dortige Luftqualität.
Bei 1.286 Teilnehmern wurde im Beobachtungszeitraum eine Makuladegeneration diagnostiziert. Nach Bereinigung anderer potenzieller Risikofaktoren ermittelten die Forscher eine um acht Prozent höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit durch eine stärkere Feinstaub- (PM 2,5 und PM 10) und Stickoxidbelastung. Höhere Werte gingen mit einem dünneren retinalen Pigmentepithel (RPE-Schicht) einher.
Zwar lässt sich nicht ausschließen, dass andere Ursachen übersehen wurden. Doch die Forscher schließen aus ihrer Analyse, dass Stickstoffdioxide und andere Schadstoffe in der Luft den Zellstoffwechsel in den Augen beeinträchtigen und so das Risiko einer Makuladegeneration erhöhen.
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