„Haben Sie nicht einen mit Namenstagen?“ Nicht nur FFP2-Masken sind derzeit extrem gefragt. Auch für den Apothekenkalender gilt: Jeder will ihn haben.
Nachdem ich kürzlich mit einer Freundin über die Apothekenkalender gesprochen habe, habe ich gemerkt, dass ich tatsächlich noch keinen Artikel zum Thema Kalender geschrieben habe. Das kann so nicht bleiben, die Kalenderfrage ist nämlich (außer in diesem Jahr, da waren es Grippeimpfungen und Masken) die wichtigste Frage jedes Jahr im Dezember.
Hier ein paar gesammelte Werke aus meinem PTA Forum zum Thema. Alles habe ich so oder so ähnlich auch schon selbst erlebt.
Kundin: „Haben Sie schon Kalender?“PTA: „Ja, hier. Schauen Sie mal, welchen hätten Sie denn gerne?“K: „Das wars? Haben Sie nichts anderes? Sparen Sie jetzt auch? Dann nehme ich für meinen Sohn, meinen Enkel, meine Schwester, meine Eltern & fürs Büro auch noch einen mit, ja?“
Wir haben 5 verschiedene Wandkalender, dann noch Taschenkalender. Und dann kommt: „Haben Sie nicht einen mit Namenstagen?“ oder „Ich bräuchte einen Klappkalender, haben Sie sowas auch?“
Besonder beliebt auch: „Der Kalender darf nur soundso breit sein, sonst passt er nicht an seinen Platz!“
PTA: „Nein, wir haben keinen Taschenkalender mehr, nur noch 2 Sorten Wandkalender.“K: „Ach! Den haben Sie nicht mehr? Und was können Sie mir nun als Ersatz anbieten? Ich kann ja wohl schlecht mit einem riesigen Kalender in der Tasche herumlaufen!“
Auch schon gehört: „Für jede Wand einen. Und die Nachbarin darf ich nicht vergessen!“
Bei mir kam heute eine Dame herein und meinte vorwurfsvoll: „Mein Mann ist Kunde bei Ihnen und hat noch keinen Kalender bekommen!“
Oh, dann haben wir Ihn wohl bei der jährlichen Kalender-frei-Haus Lieferaktion vergessen … Ironie aus.
Was denken die Leute sich eigentlich? Laut Kundenkartei hatte er zuletzt Mitte Oktober was bei uns gekauft – na, da gabs wirklich noch keine Kalender.
„Sagen Sie mal, warum hat der Kalender denn keine Spiralbindung? Das ist total unpraktisch, weil ich die abgerissenen Seiten dann für das neue Jahr sammeln muss. Wegen der Geburtstage. Die muss ich doch auf einen neuen Kalender übertragen können!“
Der Hammer war letzte Woche eine Kundin, die drei Kalender verlangte, eine Schere aus der Handtasche zog, alle Gutscheine rausschnitt, die unsere Apotheke jeden Monat unten drangehängt hat, dankte, und die Kalenderreste in den Abfalleimer vor der Tür entsorgte. Wie frech kann man eigentlich sein?
Ich habe wirklich alles schon gehört und finde diese Unverfrorenheit einfach schlimm. Eventuell könnte es helfen, pro Kalender wenigstens einen Euro Schutzgebühr zu nehmen. Die könnte man dann zum Beispiel dem Kindergarten spenden.
Gut, dass wir nur ein Kalendermodell haben. Wobei wir auch in dunklen Stunden schon darüber nachgedacht hatten, unseren Wandkalender ein kleines Stückchen breiter und auch etwas kürzer als in den Vorjahren zu bestellen. Dann gäbe es an so manchen Tapeten plötzlich einen auffälligen weißen Fleck (an dieser Stelle bitte diabolisches Kichern einfügen) … aber neiiiin! So gemein sind wir dann doch nicht.
Bildquelle: mohamed_hassan, pixabay