Ein Kölner Forschungsteam untersucht in einer neuen klinischen Studie den Einfluss von ketogener Ernährung auf polyzystische Nierenerkrankungen.
Die translationale Ernährungsstudie Keto-ADPKD startet mit 63 Studienteilnehmern, die von der vererbbaren polyzystischen Nierenerkrankung betroffen sind.
2019 konnte bereits ein positiver Effekt der ketogenen Diät auf die Zystennieren-Erkrankung in Modellorganismen gezeigt werden. Nun soll erstmals die Umsetzbarkeit, Sicherheit und Wirkung bei Zystennieren im Menschen untersucht werden.
Im Tiermodell wurde zuvor gezeigt, dass der veränderte Stoffwechselzustand – von Glykolyse zu Ketose – das Fortschreiten der Zystennieren-Erkrankung hemmt, da die Zystenzellen sich nicht an den geänderten Stoffwechsel anpassen können.
Die Teilnehmer teilen sich in drei Gruppen à 21 Patienten auf, wobei eine Kontrollgruppe ihre Ernährung nicht ändert. Die zweite Gruppe erhält einen ketogenen Ernährungsplan und die dritte ernährt sich wie gewohnt, macht jedoch einmal im Monat über drei Tage Wasserfasten.
„Der Erhalt der Nierenfunktion ist das vorrangige Ziel. [...] Aber auch der potenzielle Effekt der Ernährung auf das mit der Erkrankung verbundene Größenwachstum der Nieren, welches häufig Beschwerden verursacht, ist von Bedeutung“, sagt Forschungsleiter Prof. Roman-Ulrich Müller.
Die Studie ist für einen Zeitraum von knapp eineinhalb Jahren angesetzt. Die ersten Ergebnisse werden im Herbst 2022 erwartet.
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Bildquelle: Anna Pelzer, unsplash