Eine Forschungsgruppe wollte herausfinden, wie es um die Tiergesundheit unserer Milchkühe bestellt ist und von welchen Faktoren sie abhängt.
Allein im vergangenen Jahr haben die vier Millionen Milchkühe in Deutschland etwa 33 Millionen Tonnen Milch produziert. Ein Forschungsteam aus Tierärzten wollte herausfinden, wie es um die Milchkühe in unserem Land bestellt ist. Dafür nahmen sie sich Betriebe in Regionen mit intensiver Milchkuhhaltung vor, um die Tiergesundheit, Tierhaltung, Hygiene, Fütterung und Biosicherheit bei Milchkühen, Jungtieren und Kälbern zu untersuchen.
Drei Jahre lang besuchten die Wissenschaftler regelmäßig 765 Milchkuhbetriebe in Schleswig-Holstein und Niedersachsen (Region Nord), Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt (Region Ost) sowie Bayern (Region Süd). Die Untersuchungen übernahmen Forscher der jeweils räumlich am nächsten gelegenen tierärztlichen Ausbildungsstätte: Klinik für Rinder und Institut für Biometrie, Epidemiologie und Informationsverarbeitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Freie Universität Berlin und Ludwig-Maximilians-Universität München.
Das Ergebnis: Es konnten große Unterschiede zwischen den untersuchten Betrieben festgestellt werden. Meist beruhen diese auf regionalen Besonderheiten und der Betriebsgröße. Aber auch in der Art der Betriebsführung unterscheiden sich die Höfe deutlich. Die meisten Betriebe wurden hinsichtlich der Tiergesundheit gewissenhaft geführt, ergaben die Untersuchungen. Diese Betriebe zeigen, dass es möglich ist und setzen somit Maßstäbe für realistisch erreichbare Ziele.
Sie sollten als Vorbild für jene Betrieben dienen, in denen einige Aspekte der guten landwirtschaftlichen Praxis nicht eingehalten wurden – das spiegelte sich auch in der Tiergesundheit wider. Auf diesen Höfen traten vermehrt Lahmheiten, Kälberkrankheiten oder Stoffwechselerkrankungen auf.
Um die Situation in Deutschland insgesamt noch verbessern zu können, erarbeitete das Forschungsteam, basierend auf den Studienergebnissen, auch Handlungsoptionen für Tierhalter und die Politik.
Hier kommt ihr zum Abschlussbericht der Studie beim BLE und zur Anschaulichen Zusammenfassung auf der PraeRi-Interseite.
Bildquelle: Jo-Anne McArthur, unsplash