Für Jens Spahn machen Impfungen in Praxen noch keinen Sinn. Außerdem soll der Biontech-Impfstoff auch gegen die neuen Virus-Varianten wirksam sein und aus den Ampullen dürfen jetzt 6 statt 5 Dosen verimpft werden. Das Impf-Update.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer soll auch gegen die neuen Coronavirus-Varianten wirksam sein. Das hat zumindest eine Preprint-Studie von Pfizer und Wissenschaftlern der Universität Texas ergeben. Noch ist die Studie nicht unabhängig begutachtet worden.
Die Corona-Variante B.1.1.7, die in Großbritannien entdeckt wurde sowie die südafrikanische Linie namens 501.V2 weisen beide die N501Y-Muation im Spike-Protein auf. Die Befürchtung ist, dass Impfstoffe gegen die mutierte Variante wirkungslos sind. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.
In der Studie wurden Blutproben von 20 Personen untersucht, die das Vakzin von Biontech/Pfizer bekommen haben. Im Labor wurden die Proben mit dem Virus konfrontiert, doch die durch das Vakzin gebildeten Antikörper konnten das Virus erfolgreich abwehren – sowohl bei der herkömmlichen Virus-Variante, als auch bei der mit Mutation. Ob der Impfstoff auch bei anderen Spike-Mutationen wirksam ist, haben die Forscher noch nicht untersucht.
Falls das Virus irgendwann so stark mutiert, dass der Impfstoff angepasst werden muss, werde das bei dem von Pfizer mitentwickelten Vakzin und ähnlichen Mitteln nicht schwierig sein, sagte Philip Dormitzer, Chef-Wissenschaftler von Pfizer. Der Impfstoff beinhaltet ein Stück des genetischen Codes des Virus, das auf einfache Weise gewechselt werden kann.
Aus den Ampullen des Biontech-Vakzins dürfen nun 6 statt 5 Dosen zu je 0,3 ml verimpft werden. Das hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA am Freitag zugelassen. In einer Pressemitteilung weist sie darauf hin, dass Voraussetzung dafür hochwertige Spritzen und Kanülen seien, in denen nur geringe Restmengen bei der Injektion zurückbleiben. Hier gibt es mehr Infos zum Umgang mit dem Vakzin.
Mit Corona-Impfungen durch Hausärzte ist wohl erst ab dem zweiten Quartal zu rechnen. Bis dahin soll alle Zugehörigen der obersten Prioritätengruppe ein Impfangebot erhalten haben, erklärte Jens Spahn auf einer Pressekonferenz.
Sinnvoll erscheine es ihm die Corona-Schutzimpfung dann in den Praxen vornehmen zu lassen, wenn absehbar entsprechend viele Impfdosen zur Verfügung stünden. Spahn: „Es macht im Moment keinen Sinn, wenn sich in der Hausarztpraxis die Patienten mit dem Arzt um zwei Impfdosen kloppen.“
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