Der positive Effekt bariatrischer Operationen ist die rasche Gewichtsabnahme verbunden mit einer Verbesserung des Glukosestoffwechsels. Meist verbessert sich die Insulinresistenz, bei vielen Patienten kann sich zudem ein Typ 2 Diabetes im Frühstadium zurückbilden.1 Doch sind die Operationen in Bezug auf eine Verbesserung der Stoffwechselsituation wirklich effektiver und wirksamer als Diäten?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden in einer prospektiven Kohorten-Studie 11 adipöse Menschen mit Typ 2 Diabetes nach einer Roux-en-Y-Magenbypass-Operation (Gewichtsverlust im Median 23 kg) mit 11 adipösen Typ 2 Diabetikern verglichen, die ihr Gewicht allein mit einer Diät reduziert hatten (Gewichtsverlust im Median 21,9 kg). Die Teilnehmer der Studie hatten ihr Gewicht über mehrere Wochen gehalten und wurden dann für eine detaillierte, 24-stündige Stoffwechseluntersuchung eingeladen. Primärer Endpunkt der Studie war die Bestimmung der hepatischen Insulinsensitivität.2
Das Ergebnis: In beiden Gruppen hatte sich die Insulinresistenz in der Leber, aber auch im Fett- und Muskelgewebe deutlich verbessert. Es konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Und auch beim Rückgang des Körperfettes konnten in beiden Gruppen ähnliche Ergebnisse erzielt werden, vor allem die Leberverfettung ging in beiden Gruppen deutlich zurück (von 13,2 auf 3,8 % in der Diätgruppe und von 16,9 auf 5,8 % in der OP-Gruppe). Ebenso verbesserte sich in beiden Gruppen die Funktion der Beta-Zellen, wodurch die Patienten ihre Diabetesmedikamente reduzieren konnten.2
Unterschiede zwischen den Gruppen wurden bei der postprandialen Resorption festgestellt. In der OP-Gruppe kam es durch das „Dumping“ des Speisebreis vom Magenpouch in den Dünndarm zu einem raschen Anstieg der Blutglukose und in Folge dessen zu einer Insulinspitze. Außerdem führte die Operation zu einer deutlichen Veränderung des Darm-Mikrobioms im Vergleich zur Gruppe der Diät-Teilnehmer.2
Obwohl dem Stoffwechsel die ungleichmäßige Resorption nicht zu schaden scheint, ist das Dumping für viele Patienten eher unangenehm. Patienten, die sich anstelle einer OP für eine Diät entscheiden, könnten also am Ende von einer besseren Lebensqualität profitieren. Dazu ist eine bariatrische OP auch nicht für alle Patienten eine dauerhafte Lösung – so konnte kürzlich beobachtet werden, dass nur rund 40 % der Patienten 12 Jahre nach einer Roux-en-Y-Magenbypass-Operation eine Gewichtsreduktion von mindestens 30 % ihres Ausgangsgewichts beibehalten konnten.3
Doch eine dauerhafte Gewichtsreduktion durch Umstellung der Ernährung ist für viele Patienten ebenso schwierig – möglicherweise können medikamentöse Therapien hier eine wirkungsvolle Unterstützung liefern.
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