Erstmals seit 2001 gab es im vergangenen Jahr einen Höchststand der Syphilis-Erkrankungen in Deutschland. Dabei fielen besonders einige Regionen auf.
Trotz des Höchststandes im vergangenen Jahr wurde dieser im laufenden Jahr noch mal übertroffen. In 2020 erreichte die Zal der Syphilis-Diagnosen mit 7.889 Fällen in Deutschland einen neuen Höchststand. Seit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 wurden nicht so viele Infektionen mit dem Erreger Treponema pallidum in Deutschland erfasst.
Die höchsten Infektionszahlen wurden in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen gemeldet. Sie lagen, teils deutlich, über dem Bundesschnitt von 9,5 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Dabei fiel besonders der Berliner Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit fast 93 Fällen pro 100.000 Einwohner auf.
Laut RKI wird die Erkrankung überwiegend bei homo- und bisexuellen Männern diagnostiziert, darunter viele HIV-Positive. Der Frauenanteil an den im letzten Jahr gemeldeten Fällen lag bei knapp sechs Prozent.
Die Syphilis kann auch durch Oralverkehr und Küssen übertragen werden. Der Erreger nutzt kleinste Haut- oder Schleimhautläsionen in Vagina, Mundhöhle oder Anus, um in den Körper einzudringen.
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