In der RECOVERY-Studie hat sich der Einsatz des Antibiotikums Azithromycin bei COVID-19-Behandlungen nicht als vorteilhaft erwiesen.
Zu Beginn der Pandemie hatte man das Antibiotikum häufig zusammen mit Hydroxychloroquin verabreicht, weil es Hinweise auf immunmodulatorische Eigenschaften von Azithromycin gab. Doch nachdem sich bereits vor Monaten herausstellte, dass der Einsatz von Hydroxychloroquin keine Vorteile für COVID-19-Patienten bringt, stellt sich jetzt auch hinsichtlich Azithromycin Ernüchterung ein.
In der Studie erhielten 2.582 hospitalisierte Patienten zusätzlich zur Standardbehandlung Azithromycin und wurden mit 5.182 Patienten verglichen, die nur die Standardbehandlung erhielten. Beim primären Endpunkt (Sterblichkeit in den ersten 28 Tagen) sowie bei sekundären Endpunkten (Dauer der Krankenhausbehandlung, Notwendigkeit einer invasiven Beatmung oder Dialyse) konnten jedoch keinerlei Unterschiede in den Gruppen festgestellt werden.
Ein Vorteil für eine zusätzliche Behandlung von COVID-19-Patienten mit Azithromycin scheint damit nicht zu bestehen. Azithromycin solle aber weiterhin bei diesen Patienten eingesetzt werden, wenn es eine bakterielle Superinfektion erforderlich mache, schreiben die Autoren.
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