Die Einnahme von Asthmamedikamenten scheint sich bei Schwangeren auf den Verlauf der Geburt und das Kind auszuwirken. Das suggeriert eine aktuelle Studie. Doch es gibt Einschränkungen.
Nehmen Schwangere Medikamente gegen Asthma ein, scheint sich das auf die Geburt des Kindes auszuwirken. Laut einer aktuellen Studie in PLOS One werden diese Babys früher geboren als die von Müttern, die keine entsprechenden Arzneimittel einnahmen.
Die Wissenschaftler untersuchten 117.717 in Wales registrierte Geburten (ab 24. SSW) zwischen 2000 und 2010. Der Fokus lag auf verschriebener Asthmamedikation, Geburtsausgang und Stillzeit. Asthmamedikamente, aber auch das Absetzen während der Schwangerschaft war mit Geburten vor der 32. SSW, Geburtsgewichten unterhalb des zehnten Perzentils, einer geringeren Stillrate und einem erhöhten Vorkommen von Totgeburten assoziiert.
Die Ergebnisse beruhen auf einer Beobachtungsstudie. Eine statistische Auswertung der Daten kann aber keinen oder nur sehr geringe Effekte für die jeweiligen Medikamente nachweisen. Die Autoren empfehlen dennoch eine verstärkte Überwachung, Unterstützung und aktive Asthmabehandlung vor, während und nach der Schwangerschaft. Andere Empfehlungen zur Therapie sollten auf Basis der Studiendaten jedoch nicht gegeben werden.
„Bei moderaten Dosen erreichen die neueren inhalativen Präparate nur geringe Wirkstoffspiegel in der Blutbahn. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen inhalativ angewandten neueren Betamimetika beziehungsweise Kortikoiden und Komplikationen wie Frühgeburtlichkeit oder Wachstumsretardierungen ist unwahrscheinlich“, fasst Dr. Wolfgang Paulus, Oberarzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm, zusammen. Die beobachteten Effekte drohten vor allem bei schlecht eingestelltem Asthma bronchiale.
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