Der STIKO-Entwurf zur Verteilung des Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 sieht Schwangere und Kinder nicht als Impflinge vor. Stattdessen wird auf eine Durchimpfung des Umfelds gesetzt. Doch das ist knapp kalkuliert.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat einen ersten Entwurf zur Verteilung des Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 vorgelegt, berichtet unter anderem die Tagesschau. Darin wird empfohlen, Risikogruppen für besonders schwere Verläufe zuerst zu impfen, ebenso wie Menschen, die mit ihen regelmäßigen Kontakt haben, wie medizinisches Personal oder pflegende Angehörige.
Wer allerdings nicht erwähnt wird: Schwangere und Kinder. Das ist aus Sicht der Forschung nicht verwunderlich, da diese Personengruppen meistens aus ethischen Gründen von den Anfangsphasen klinischer Studien ausgeschlossen sind. Außerdem dürfe, laut Pharmazeutischer Zeitung (PZ), der Impfstoff von Biontech/Pfizer ohnehin erst an Personen ab 16 Jahren verimpft werden.
Im Entwurf der STIKO heißt es, dass jüngere Patienten in der Regel einen symptomfreien Verlauf der Erkrankung erleben und eine Impfung daher nicht vorgesehen sei. Für Schwangere bestehe zwar ein erhöhtes Risiko, doch sie sollen anders geschützt werden: „Da die Impfstoffe zumindest initial nicht für Schwangere zugelassen sein werden, sollte in Erwägung gezogen werden, enge Kontaktpersonen von Schwangeren, insbesondere deren PartnerInnen zu impfen, um die Schwangeren indirekt zu schützen“, zitiert die PZ aus dem Entwurf.
Wie die PZ anmerkt, scheint die STIKO damit wirklich nur die Lebenspartner der Schwangeren zu meinen – da bei jährlich 778.100 Neugeborenen (minus Mehrlingsgeburten) nur von gut 750.000 infrage kommenden Impflingen ausgegangen wird. Eine knappe Kalkulation.
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