Durchläuft eine Mutter eine Infektion mit SARS-CoV-2 während sie stillt, so scheint sie schützende Antikörper an ihr Kind weiterzugeben. Wissenschaftler sehen aber auch noch weiteres Potenzial in der Muttermilch.
Neute Daten deuten darauf hin, dass Mütter, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht haben, schützende Antikörper mit der Mutermilch weitergeben. Eine Übertragung des Virus durch das Stillen wurde im Gegensatz dazu bisher noch nicht beobachtet.
In einer neuen Studie verglichen die Wissenschaftler Milchproben von 15 Müttern, die eine Infektion mit dem Coronavirus durchlaufen haben, mit Proben, die vor der Pandemie gesammelt wurden. Die Muttermilch der genesenen Mütter enthielt laut den Forschern spezifische Antikörper gegen das Virus, während die prä-Corona Proben nur leichte Kreuzreaktionen unspezifischer Antikörper zeigten. Besonders der Anteil an IgA war in der Muttermilch sehr hoch – im Vergleich zur gängigen Antikörper-Verteilung im Blutserum. Die Forscher sehen in der Muttermilch auch Potenzial, sie – ähnlich wie Rekonvaleszentenserum – auch bei Patienten mit schweren Verläufen einzusetzen.
Wissenschaftler folgern aus den Ergebnissen, dass das Stillen zu Pandemie-Zeiten als sicher erachtet werden kann und einen Schutz für Säuglinge bietet. Die Autoren der Studie merken allerdings auch an, dass die Verteilung von spezifischen Antikörpern in der Muttermilch ein dynamisches Geschehen sei, welches noch weiter untersucht werden müsse. Auch die Anzahl der Proben reiche noch nicht aus für eine verlässliche Aussage – weitere Forschung hierzu sei nötig.
Die Studie haben wir euch im Text verlinkt, ihr findet sie aber auch hier.
Bildquelle: Jan Kopřiva, Unsplash