Studienergebnissen zufolge kann der IL-1-Inhibitor Rilonacept erfolgreich zur Behandlung der rezidivierenden Perikarditis eingesetzt werden. Studienteilnehmer waren nach der ersten Dosis symptomfrei – Rezidive konnten um 96 % reduziert werden.
Der IL-1-Inhibitor Rilonacept, ein von der FDA zugelassenes Medikament gegen Entzündungskrankheiten wie dem Cryopyrin-assoziierten periodischen Syndrom (CAPS), kann Studienergebnissen zufolge zur Behandlung bei rezidivierender Perikarditis eingesetzt werden.
Bei den Patienten der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Phase-III-Studie konnte Rilonacept akute Perikarditis-Episoden beenden – und das Risiko eines Perikarditis-Rezidivs deutlich verringern.
Eine Herzbeutelentzündung kann akut, rezidivierend oder chronisch sein und tritt häufig nach einer Virusinfektion oder einer Operation am Herzen auf. Eine rezidivierende Perikarditis tritt in der Regel 4–6 Wochen nach der ersten Episode auf und führt häufig zu lähmenden Brustschmerzen, die die Lebensqualität stark einschränken.
Behandelt wird eine Perikarditis aktuell mit Steroiden oder dem Gichtmedikament Colchicin – oft verbunden mit starken Nebenwirkungen. In der globalen klinischen Phase-3-Studie Rhapsody wurden 61 Patienten mit rezidivierender Perikarditis randomisiert mit Rilonacept oder einem Placebo behandelt. Nach 16 Wochen Behandlung berichteten 81 % der Patienten, die einmal wöchentlich mit Rilonacept behandelt wurden, von keinen oder nur minimalen Symptomen. Dem gegenüber reduzierten sich die Symptome bei 25 % der Patienten aus der Placebogruppe.
Das Medikament konnte nicht nur die akuten Symptome nach der ersten Gabe deutlich vermindern, es verringerte auch die Rezidivhäufigkeit um 96 %. Alle beteiligten Patienten, die zuvor Kortikosteroide eingenommen hatten, konnten diese absetzen und erfolgreich auf Rilonacept umstellen.
Zur RHAPSODY-Studie kommt ihr hier.
Videoquelle: Cleveland Clinic
Bildquelle: Wolfgang Hasselmann, unsplash