Bisher sollte man sich in den USA bei Verdacht auf SARS-CoV-2 für 10 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Jetzt soll dieser Zeitraum verkürzt werden. Der Grund dafür sind neue Studienergebnisse.
Schon im September schlägt Virologe Christian Drosten im NDR-Podcast vor, dass die Quarantäne-Zeit für Menschen mit Symptomen einer Corona-Infektion von 14 auf 5 Tage verkürzt werden könne (DocCheck berichtete). Jetzt wollen die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA eine solche Verkürzung im Laufe der Woche in ihre neuen Guidelines aufnehmen, wie die New York Times berichtet.
Vom März bis Juli dieses Jahres lagen dort die Empfehlungen bei 14 Tagen, dann wurde auf 10 Tage verkürzt. Andere Länder haben den empfohlenen Zeitraum für die Selbstisolation schon angepasst: In Frankreich wurde dieser im September von 14 auf 7 Tage herabgesetzt.
Warum die Empfehlungen angepasst werden? Der Zeitraum von 10 Tagen scheint immer noch zu lang, um tatsächlich flächendeckend praktikabel zu sein. Eine britische Studie ergab, dass nur eine von 5 Personen nach Auftreten von Symptomen die vollen 10 Tage in häuslicher Quarantäne bleibt.
In einer neuen Metaanalyse der Universität Glasgow verglichen Forscher jetzt die Infektionskinetik von SARS-CoV-1, MERS-CoV und SARS-CoV-2 und gaben an, dass SARS-CoV-2 mit einem Peak in Woche 1 der „schnelllebigste“ der Erreger sei. Auch fanden die Wissenschaftler heraus, dass SARS-CoV-2-Infizierte ohne Symptome zwar die gleiche Virusmenge ausschieden, der Körper die Infektion aber schneller los wurde.
„Selbst wenn man direkt bei Auftreten von Symptomen einen PCR-Test machen lässt – bis das Ergebnis da ist, hat man die Zeit der größten Virusausscheidung schon hinter sich“, erklärt Dr. Michael Mina, ein Virologe der Harvard T.H. Chan School of Public Health. „Die neuen Ergebnisse der Metaanalyse zeigen uns, wie klein das Zeitfenster für die Virusverbreitung wirkich ist.“
Die gesamte Metaanalyse der britischen Forscher fndet ihr hier.
Bildquelle: Breno Assis, unsplash