Bei COVID-19-Patienten wirkte sich einer Studie zufolge hoher Blutzucker negativ auf den Verlauf und das Sterberisiko aus. Das galt auch für Nicht-Diabetiker.
Hyperglykämie könnte sich ungünstig auf den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung auswirken und das Sterberisiko erhöhen, wie eine Analyse zeigt. Das gilt sowohl für Diabetiker als auch für Menschen, die vor der Erkrankung nicht an einem Typ-2-Diabetes litten. Hoher Blutzucker wurde in der Studie mit über 180 mg/dl definiert, als niedriger Blutzucker galt ein Wert unter 140 mg/dl.
Untersucht wurden über 11.000 Klinikpatienten mit COVID-19 in spanischen Krankenhäusern. Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu sterben, war bei Patienten mit deutlich erhöhtem Blutzucker zwei Mal so hoch wie bei jenen mit niedrigem Wert (41,4 % vs. 15,7 %). Bei einem Blutzucker zwischen 140 und 180 mg/dl betrug das Sterberisiko 33 %. Auch die Notwendigkeit für Beatmungsgeräte (16,1 % vs. 14,3 % vs. 9 %) und eine intensivmedizinische Betreuung (11,4 % vs. 10,6 % vs. 7,5 %) war bei Hyperglykämie höher als beim Rest.
Deshalb fordern die Studienautoren ein verpflichtendes Screening für Patienten, die mit COVID-19 in die Klinik kommen. Bei erhöhtem Blutzucker solle dementsprechend eine frühzeitige Behandlung stattfinden – auch, wenn es sich um Nicht-Diabetiker handelt.
Die Arbeit erschien im Fachjournal Annals of Medicine. Den Pressebericht zur Studie findet ihr hier.
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