Forscher haben die Konzentrationen gängiger, in der Tiermedizin angewendeter Ektoparasitika in britischen Flüssen untersucht. Das Ergebnis ist unerfreulich.
Wie sich Pestizide, die zur Bekämpfung von Haustierparasiten eingesetzt werden, auf die Umwelt auswirken, darüber ist bisher wenig bekannt. Mit Hilfe von Daten der Umweltagentur untersuchten britische Forscher das Vorkommen von Fipronil, Fipronil-Metaboliten und Imidacloprid in 20 englischen Flüssen in den Jahren 2016 bis 2018. Die gängigen Substanzen dienten als Indikatoren für die potenzielle Kontamination von Wasserläufen durch ihren Einsatz als Ektoparasitika für Haustiere.
Mittels Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie / Quadrupol-Flugzeitmassenspektrometrie (LC/Q-TOF-MS) analysierten sie 3.861 Wasserproben, die von der Umweltagentur im Rahmen ihres chemischen Überwachungsprogramms genommen wurden. Fipronil, Fipronilsulfon, Fipronilsulfid und Imidacloprid wurden in 98,6 %, 96,5 %, 68,7 % bzw. 65,9 % der Proben nachgewiesen. Über die beprobten Flussstellen hinweg betrugen die mittleren Konzentrationen von Fipronil und Fipronilsulfon das 5,3- bzw. 38,1-fache ihrer Toxizitätsgrenzen von 3,2 bzw. 0,17 ng/l.
Imidacloprid wies eine mittlere Konzentration von 31,7 ng/l auf, was unter seinem Grenzwert für chronische Toxizität von 35 ng/l lag – jedoch überschritten sieben von 20 Stellen diesen Grenzwert. Unmittelbar stromabwärts von Kläranlagen gelegene Standorte wiesen die höchsten Konzentrationen auf, was die Hypothese stützt, dass möglicherweise erhebliche Mengen von Pestiziden aus tiermedizinischen Flohprodukten über die Haushaltsabflüsse in die Gewässer gelangen.
Die Ergebnisse legen eine Neubewertung der Umweltrisiken, die mit der Verwendung von Parasitizidprodukten für Haustiere verbunden sind, sowie der Risikobewertungen, denen diese Produkte vor der behördlichen Zulassung unterzogen werden, nahe.
Zur Studie, die in Science of The Total Enviroment veröffentlicht wurde, kommt ihr hier.
Bildquelle: Greg Keelen, unsplash