Adipositas ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Das erkennt auch Dr. Rotmann, niedergelassener Facharzt für Gynäkologie in Rodgau/Frankfurt: „Bei mir in der Praxis spielt Adipositas eine Hauptrolle als Nebenbefund“. Er erläutert, dass das Körpergewicht, gerade in Bezug auf einen Kinderwunsch (zum Beispiel bei vorliegendem PCOS) oder die Menopaus, von enormer Wichtigkeit ist.
Adipositas ist ein sensibles Thema, bei dem es nicht immer einfach ist, den richtigen Ton zu treffen. Dr. Rotmann berichtet, dass sich viele übergewichtige Patient:innen ihrer Situation bewusst sind und ihn ganz gezielt darauf ansprechen. Meist liegt schon ein Befund wie ein unerfüllter Kinderwunsch oder hormonelle Probleme während der Menopause vor. „Häufig höre ich etwas wie ‚Herr Doktor, ich muss nur ein Stück Kuchen ansehen und schon nehme ich zu’. Das bietet natürlich eine gute Grundlage, um über die Gewichtssituation zu sprechen. Manchmal sind die Patient:innen aber weniger offensiv. Dann versuche ich, die Gewichtskontrolle beiläufig im Gespräch zu erwähnen und den Patient:innen die Bedeutung zu erklären. Denn schon ein geringer Gewichtsverlust kann den entscheidenden Unterschied machen und hat eine erhebliche Auswirkung auf den Hormonhaushalt.“ Wichtig ist dabei, die Vorteile einer Gewichtsabnahme aus medizinischer Sicht herauszustellen. Eine nicht-wertende, diplomatische und empathische Wortwahl ist dabei unabdingbar. „Und wenn man feststellt, dass die Patient:in nicht darüber reden will, muss man auch bereit sein, im Gespräch zurückzurudern.“
Dr. Rotmann ist es sehr wichtig, sich mit der Lebenssituation seiner Patient:innen und den möglichen Ursachen des Übergewichts auseinanderzusetzen. Im Praxisalltag ist die Zeit meist knapp und reicht selten aus, aber gerade für das Erstgespräch nimmt sich der Gynäkologe mehr Zeit. Die längeren Zeitslots werden vorsorglich von den Medizinischen Fachangestellten seiner Praxis eingeplant. In diesem ersten Gespräch findet er heraus, wieso die Patient:innen zu ihm kommten, welche Beschwerden sie haben und wie das Übergewicht damit zusammenhängt. Er hat die Erfahrung gemacht, dass man vielen Patient:innen ihren inneren Kampf ansehen kann. „Teilweise an der Kleidung, teilweise an der Körpersprache – meist will die Patient:in damit schon etwas sagen“, so der Gynäkologe. „Es gibt Frauen, die schon viele Jahre mit ihrem Gewicht kämpfen und die auch ehrlich zugeben, dass sie schon vieles ausprobiert haben und nichts erfolgreich war.“ Dann sieht sich Dr. Rotmann in der Verantwortung, den Patient:innen detaillierte Ernährungstipps und Anregungen zu geben: „Ich sage immer: Sie müssen nicht 20 Kilo verlieren, aber ein paar Kilos machen schon einen bedeutenden Unterschied.“
Neben Lebensstilmaßnahmen empfiehlt Dr. Rotmann für Patient:innen mit Adipositas häufig eine medikamentöse Therapie, wenn es schon länger mit Diät und Bewegung alleine versucht wurde, aber das Gewicht nicht dauerhaft reduziert werden konnte. Er sieht darin eine gute zusätzliche Unterstützung, um unter anderem Hungerperioden während der Diät zu überstehen. Bisher kann er ausschließlich von positiven Erfahrungen mit der Gewichtsreduktion bei seinen Patient:innen berichten: „Viele Patient:innen mit Gewichtsproblemen in der Menopause sind sehr zufrieden und berichten davon, dass sie dank der gelungenen Gewichtsreduzierung ihrem Eindruck nach nun besser schlafen, sich allgemein besser fühlen und weniger lethargisch sind.“
Zusammenfassend gibt Dr. Rotmann seinen Kolleg:innen folgende Tipps für den Umgang mit Patient:innen mit Übergewicht und Adipositas an die Hand:
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