Die Gematik hat Zuschläge für die Entwicklung des deutschen E-Rezept-Systems verteilt: Mit dabei sind IBM und die Tochter des Schweizer Zur-Rose-Konzerns E-Health-Tec. Der apothekereigene Konzern Noventi geht offenbar leer aus.
Ein vorübergehender Zusammenschluss um den US-amerikanischen IT-Konzern IBM und die Tochter des Schweizer Zur-Rose-Konzerns E-Health-Tec wird nach Informationen der Pharmazeutischen Zeitung damit beauftragt, den deutschen E-Rezept-Fachdienst aufzubauen. IBM war bisher noch nicht im Zusammenhang mit dem E-Rezept aufgetreten. Ganz im Gegensatz zur Doc-Morris-Schwester E-Health-Tec. Das Unternehmen hat bereits die Technik hinter dem E-Rezept-Modell der Techniker Krankenkasse geliefert. Insgesamt hat die Gematik den Auftrag an fünf Konzerne vergeben. Die weiteren drei beteiligten Unternehmen sind bisher nicht bekannt.
Ab 2022 soll in Deutschland nur noch elektronisch verordnet werden – und zwar über ein System. Die Gematik sieht sich aber selbst nicht in der Lage, dieses System aufzubauen. Seit Mai 2020 sucht die Gematik deswegen nach Anbietern für die Entwicklung, Bereitstellung, Erlangung und Betriebszulassung des Fachdiensts für das E-Rezept. Die Bedingungen: Bis März 2021 müssen die Auftragsnehmer eine Testumgebung des E-Rezept-Systems zur Verfügung stellen, bis zum 23. Juni 2021 muss der Fachdienst in Betrieb genommen werden. Die Laufzeit des Auftrags beträgt zwei Jahre.
Der Dienstleistungskonzern Noventi und der Abrechnungskonzern Optica sind nach Informationen der Pharmazeutischen Zeitung leer ausgegangen. Beide hatten sich beworben, haben aber keinen Zuschlag erhalten.
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