In vielen Teilen Deutschlands kommen medizinische Labore mit der Auswertung der Proben von COVID-Patienten nicht mehr hinterher. Im März wurde die angebotene Hilfe veterinärmedizinischer Labore abgelehnt – jetzt sollen Tierärzte doch untersützen können.
Immer mehr Menschen in Deutschland werden auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 getestet. Die Folgen sind überlastete Labore, die mit der Auswertung der Proben nicht mehr hinterherkommen, aber auch Reagenzien und anderes Zubehör, das zur Neige geht.
Im Bereich Infrastruktur und Personal gibt es jedoch eine Lösung: Bereits im Frühjahr dieses Jahres war eine mögliche Unterstützung durch veterinärmedizinische Labore von der Tierärzteschaft angeboten worden. Die Bundesärztekammer lehnte dies aber mit dem Argument ab, dass keine Klarheit bestünde, „ob die von Tierärztinnen und Tierärzten üblicherweise betriebenen Laboratorien die erhöhten Sicherheitsstandards gewährleisten können“.
Eine für den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) nicht schlüssige Argumentation. „Veterinärlabore haben definitiv kein Qualitätsproblem. Im Gegenteil: Vet-Labore sind ebenso zertifiziert wie die humanmedizinischen Labore“, erklärt Astrid Behr, Sprecherin des bpt.
Der Bundestag hat angesichts der aktuellen Situation nun eine Novellierung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, welche vorsieht, dass in Zukunft auch Tiermediziner Coronatests durchführen und veterinärmedizinische Labore sie auswerten dürfen. Schon jetzt unterstützen staatliche Veterinärlabore in sieben Bundesländern die Arbeit der Gesundheitsbehörden.
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