„Wie soll der Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff geregelt werden?“ So nennen die STIKO, der Ethikrat und die Leopoldina ihr heute veröffentlichtes Positionspapier.
Heute (Montag, 9.11.2020) wurde ein Positionspapier veröffentlicht, in dem es um die Frage geht, wie der Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff in Deutschland geregelt werden soll. Die Verfassergruppe setzt sich zusammen aus der Ständigen Impfkommission (STIKO), dem Deutschen Ethikrat (DER) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Wer soll vorrangig welche Impfstoffe erhalten? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, seien medizinisch-epidemiologische Aspekte der Infektionsprävention sowie ethische, rechtliche und praktische Überlegungen zusammengeführt worden. Das Ergebnis ist nun ein gemeinsam formulierter Handlungsrahmen für die anfängliche Priorisierung der Impfmaßnahmen.
So sieht das Positionspapier aus, zu finden hier
„Es erscheint möglich, grundsätzlich Personengruppen zu benennen, die auf der Grundlage der dargestellten Prinzipien zunächst zur Impfung aufgerufen werden sollten“, heißt es im Papier. Drei Personengruppen werden genannt. Hier der entsprechende Auszug:
Die Autoren rechnen damit, dass Impfstoffe anfangs knapp sein werden. Um eine Verteilung zu organisieren, brauche es deshalb eine klare sowie transparente gesetzliche Regelung. „Das spricht für eine Impfstrategie, die nicht auf einzelnen Hausärztinnen und Hausärzten beruht, sondern auf staatlich mandatierten Impfzentren“, ist im Pressebericht zum Papier nachzulesen.
Nach welchen Kriterien eine Priorisierung stattfindet, müsse der Bevölkerung verständlich erklärt werden. Denn, so weiter im Bericht: „Impfungen setzen prinzipiell eine aufgeklärte, freiwillige Zustimmung voraus.“
Des Weiteren spricht sich die Arbeitsgruppe für eine „zeitnahe bundesweite Erfassung aller Impfungen und eine Bewertung von unerwünschten Ereignissen“ aus, um Impfrisiken so früh wie möglich zu erkennen und zu verringern. Die Forderung in diesem Zusammenhang: eine zentrale Datenbank, in der COVID-19-Impfungen produktspezifisch erfasst werden. Auf diese Weise ließen sich auch Impfquoten ermitteln.
Bildquelle: Murilo Viviani, unsplash