US-Wissenschaftler wollen einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel schwangerer Frauen und dem späteren IQ der Kinder erkannt haben.
Vitamin D wird während einer Schwangerschaft über die Plazenta von der Mutter an ihr Kind weitergegeben und hilft dort bei der Regulierung bestimmter Prozesse, wie zum Beispiel der Gehirnentwicklung. Die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie aus den USA suggerieren jetzt, dass der Vitamin-D-Spiegel von Müttern mit dem IQ ihrer Kinder in Verbindung stehen könnte.
Vitamin-D-Mangel komme sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch bei schwangeren Frauen häufig vor, so Melissa Melough, Hauptautorin der Studie und Wissenschaftlerin am Seattle Children's Research Institute. Schwarze Frauen seien dabei einem höheren Risiko ausgesetzt. „Das Melaninpigment schützt die Haut vor Sonnenschäden, aber indem es UV-Strahlen blockiert, reduziert Melanin auch die Vitamin-D-Produktion in der Haut“, sagte Melough.
Melough und ihre Ko-Autoren verwendeten Daten aus einer US-Kohorte. Sie rekrutierten schwangere Frauen und sammelten Informationen über die Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder. Von den Frauen, die an der Studie teilnahmen, wiesen etwa 46 % während ihrer Schwangerschaft einen Vitamin-D-Mangel auf. Der Vitamin-D-Spiegel war bei schwarzen Frauen im Vergleich zu weißen Frauen niedriger.
Nach der Kontrolle verschiedener anderer Faktoren, die mit dem IQ zusammenhingen, wurden höhere Vitamin-D-Spiegel in der Schwangerschaft mit einem höheren IQ bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren in Verbindung gebracht.
Da es sich um eine reine Beobachtungsstudie handelt, die keine Kausalzusammenhänge liefern kann, sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um den optimalen Vitamin-D-Spiegel in der Schwangerschaft zu bestimmen.
Die Studie findet ihr hier.
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