Zum Schutz der Gesundheit der deutschen Bevölkerung sollte es auch hierzulande eine Abgabe auf stark zuckerhaltige Softdrinks geben, fordern Experten.
Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) fordert verbindliche Maßnahmen gegen den hohen Konsum gezuckerter Softdrinks in Deutschland. „Freiwillige Vereinbarungen zeigen bei Softdrinks eine zu geringe Wirkung“, sagt DANK-Sprecherin Barbara Bitzer, „es braucht daher eine Abgabe, um die Hersteller zu mehr Innovation zu bewegen.“
Großbritannien sei mit einer solchen Softdrinksteuer gelungen, den durchschnittlichen Zuckergehalt in Softdrinks binnen zwei Jahren um durchschnittlich 34 Prozent zu senken. „Wir brauchen eine solche Maßnahme endlich auch in Deutschland zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung“, so Bitzer.
In Deutschland sieht die nationale Reduktionsstrategie für Softdrinks eine weniger als halb so starke Zuckerreduktion vor, wie sie Großbritannien bereits erreicht hat. Bis 2025 soll der Zuckergehalt hierzulande nur um durchschnittlich 15 Prozent sinken. Viele Softdrinks würden aber selbst danach noch deutlich zu viel Zucker enthalten, fürchten die Experten. Bedeutsam sei außerdem nicht nur der Durchschnittswert, sondern welches Angebot der Kunde insgesamt zur Verfügung habe und was tatsächlich gekauft werde.
Dass beide Faktoren Einfluss auf den Zuckerkonsum haben, habe sich bereits in Portugal gezeigt. So sei durch eine Steuer das Angebot an stark gezuckerten Produkten von zuvor 60,9 Prozent auf 36,8 Prozent aller Softdrinks gesunken. In Großbritannien habe sich der Absatz von mittel und stark gezuckerten Getränken durch die Softdrinksteuer sogar halbiert. Zugleich ist der Verkauf von Wasser und zuckerarmen Getränken um 40 Prozent gestiegen.
Zur vollständigen Pressemitteilung der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten kommt ihr hier.
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