Während der Auswertung von PET-CT-Bildern stoßen niederländische Forscher auf eine vorher nie beschriebene Drüse. Bei weiteren Untersuchungen stellt sich heraus, dass sie damit wohl ein neues Organ entdeckt haben.
Matthijs Valstar vom Nationalen Krebsforschungsinstitut in Amsterdam untersucht für eine Studie zusammem mit Kollegen PET-CT-Aufnahmen von hundert Krebspatienten, als den Medizinern etwas auffällt. Im Nasenrachenraum aller Patienten leuchtet eine bilaterale Struktur auf, in der sich das membranantige PSMA anreichert.
Die bekannten großen Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüse, Unterkieferspeicheldrüse und Unterzungenspeicheldrüse) sowie die unbekannte Struktur (Pfeile) im PET/CT. Quelle: Radiotherapy & Oncology
Die Struktur sieht aus wie die benachbarten Speicheldrüsen, wird aber noch in keinem Anatomiebuch beschrieben. Allem Anschein nach handelt es sich um eine paarige Ansammlung von jeweils vier Zentimeter langem Drüsengewebe am Ausgang der Eustachischen Röhre.
Diese Drüsen enthalten, so scheint es, unterschiedliche spezialisierte Zellen. Deshalb definierten die Forscher sie auch als eigenständiges Organ und gaben ihnen den Namen „Tubarius-Drüse“. Die Funktion – so vermutet das Team um Valstar – könnte das Befeuchten des Eingangs der Eustachischen Röhre im Nasenrachen sein.
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