Allergiekranke Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Krankheit der Atmungsorgane sollten jetzt rechtzeitig gegen Grippe geimpft werden – auch im Hinblick auf das Pandemiegeschehen.
Junge Kinder sind besonders häufig von der saisonalen Influenza betroffen. Sie stecken sich schnell an und infizieren andere Kinder und ihre Betreuungspersonen wie ihre Eltern und Großeltern bei einem Kontakt. Junge Kinder gelten daher als „das Feuer der Influenza“.
Im Gegensatz zur Influenza erkranken junge Kinder deutlich seltener an COVID-19, sie können aber die Grippe besonders leicht auf andere Personen übertragen. Und dies könnte für ihre Eltern und Großeltern gefährlich werden, die dann an Influenza und COVID-19 erkranken können.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza auch in der COVID-19-Pandemie nicht für alle Personen, sondern für solche mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe. Dazu gehören auch allergiekranke Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Krankheit der Atmungsorgane wie Asthma bronchiale. Außerdem Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel (bei chronisch Kranken auch schon im ersten Drittel) und chronisch kranke Personen ab einem Alter von 6 Monaten mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens.
Die meisten Impfstoffe werden mit einer Spritze in den Oberarm verabreicht. Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 17 Jahren können auch mit einem Influenza-Lebendimpfstoff geimpft werden, der in die Nase gesprüht wird. Bei Hindernissen für eine Injektion (z. B. Spritzenangst, Gerinnungsstörungen) sollte besser der Lebendimpfstoff verwendet werden. Diese Impfung wird jedoch aufgrund fehlender Erfahrungen für Allergiker mit schwerer Hühnereiweißallergie nicht empfohlen. Kinder, die zuvor noch nicht gegen saisonale Influenza geimpft wurden, sollten frühestens nach 4 Wochen eine zweite Dosis bekommen. Da die STIKO die Impfung für Risikopersonen empfohlen hat, übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Impfung. In einigen Bundesländern wird die Grippeimpfung sogar für alle Personen empfohlen.
Für Deutschland wurden in diesem Jahr 26 Millionen Impfdosen geordert. Das hört sich zunächst viel an. Da die Bereitschaft zur Impfung in der Corona-Pandemie jedoch gestiegen ist, könnten die Impfdosen bald aufgebraucht sein. Es ist daher wichtig, dass die Risikogruppen rechtzeitig in möglichst großem Umfang geimpft werden. Die beste Zeit für eine Impfung liegt in den Monaten Oktober und November. Bis das Immunsystem einen Schutz aufgebaut hat, vergehen nach der Impfung noch einmal 2 Wochen.
Zwar gab es noch nie so viele Impfdosen eines Grippeimpfstoffes, trotzdem kann es zeitlich und lokal zu Lieferengpässen kommen, wie momentan in einigen Bundesländern. Daher sollten alle Risikopersonen sich rechtzeitig impfen lassen.Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPAU).Bildquelle: United Nations COVID-19 Response, unsplash