Die Entwicklung von Messmethoden für Vitalparameter gehört aufgrund der hohen Nachfrage von Privatnutzern zu den Forschungstrends. Jetzt geht es ohne Umwege direkt an die Haut.
Eine kooperative Studie von amerikanischen und chinesischen Forschern ergab eine neue Methode, elektronische Sensoren und deren dazugehörige Elektronik direkt auf die Haut zu drucken, ohne dazu Wärme zu verwenden.
Grundlage der Studie stellte die Erkenntnis da, dass biomedizinische Sensoren typischerweise am besten arbeiten, wenn sie in direktem Kontakt mit dem Körpers stehen. Jedoch haben z.B. mobile Herzfrequenzmesser nur begrenzt viele Stellen, an denen sie sinnvoll platziert werden können. Deshalb suchte man nach einer Methode, jede Körperstelle mitsamt Kurven und Kanten zu erreichen.
Um Silbernanopartikel zu flexiblen elektronischen Bauteilen zusammenzubinden, muss man normalerweise unter Temperaturen von ca. 300°C sintern, was sich absolut nicht für die Arbeit auf Haut eignet. Das Team entwickelte eine Sinterschicht, die aus einer Polyvinylalkoholpaste und Kalziumcarbonat besteht und die Nanopartikel bei Raumtemperatur binden lässt. Diese Methode macht das resultierende Material sogar noch glatter und flexibler, womit es sich perfekt für die Anwendung am Körper eignet. So wurden bereits Sensoren für Blut-Sauerstoffgehalt, Temperatur, Feuchtigkeit und EKG-Funktionen entwickelt.
Die gedruckte Elektronik kann mehrere Tage auf der Haut verbleiben und lässt sich einfach mit warmem Wasser ablösen und kann danach sogar wiederverwendet werden, da sie bei der Entfernung nicht beschädigt wird.
Quelle: Zhang et al. / American Chemical Society
Bild: PikPick