Obwohl es immer mehr Stoffwechselerkrankte gibt, nimmt die Zahl der Fachärzte ab, kritisieren Experten. Und auch am Nachwuchs fehle es. Wie Lösungen für diese Probleme aussehen könnten, will nun ein Positionspapier der DDG zeigen.
In Deutschland leben über sieben Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. Mehr als sechs Millionen Menschen leiden unter Osteoporose und rund ein Viertel der Bevölkerung weist eine Schilddrüsenerkrankung auf. „Stoffwechselerkrankungen steigen stetig an, während das medizinische Personal in diesem Bereich zunehmend finanziellen Einsparungen zum Opfer fällt“, kritisiert Prof. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). In einem Positionspapier stellt die DDG nun, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) und dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Lösungsansätze für dieses Problem vor.
In den letzten drei Jahrzehnten habe sich die Zahl der Lehrstühle in diesem Fachbereich fast halbiert. „Derzeit findet sich nur noch an acht von 38 medizinischen Fakultäten ein entsprechender klinischer Lehrstuhl mit Direktionsrecht“, führt Prof. Günter Stalla, Präsident der DGE, aus. Er erklärt: „Das DRG-System benachteiligt die sogenannte sprechende Medizin, zu der die Diabetologie und Endokrinologie in besonderer Weise zählen. Diese Entwicklung führt zu einer Unterversorgung an Fachärzten, zu Nachwuchsmangel in diesen Fachgebieten sowie zu weniger Forschung, was sich weiter negativ auf die Versorgungsqualität auswirkt. Immer mehr Patienten warten monatelang auf einen Termin oder finden gar keinen Spezialisten mehr, der sie betreuen kann.“
Zwar werde mit dem DZD bereits die translationale Diabetesforschung in Deutschland und die Vernetzung der universitären und außeruniversitären Forschung staatlich und auf Landesebene unterstützt. „Doch damit diese Vernetzung dauerhaft erfolgreich ist, sind eigenständige klinische Lehrstühle in der Diabetologie und Endokrinologie dringend erforderlich“, betont DZD-Vorstandsmitglied Prof. Martin Hrabě de Angelis. „Leider besteht an vielen Universitätskliniken weiterhin die Tendenz, freiwerdende Lehrstühle nicht wieder neu zu besetzen oder die wenigen vorhandenen Kliniken zu verkleinern.“
DDG, DGE und das DZD haben hierzu einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt. Folgende Schwerpunkte sind enthalten:
Zur Pressemitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft geht es hier. Das vollständige Positionspapier findet ihr hier.
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