Wenn dich ein Hund ansieht, dann ist es manchmal fast, als ob ein Mensch dich ansieht. Wissenschaftler haben jedoch einen entscheidenen Unterschied festgestellt.
Jeder Hundehalter kann bestätigen, dass Hunde sehr gut darin sind, die Emotionen ihrer Besitzer zu erfassen und auf sie einzugehen. Auch erkennen sie „ihre“ Menschen oft schon aus weiter Entfernung. Neurowissenschaftler haben jetzt aber herausgefunden, dass ein Hundegehirn nicht auf das Erkennen von Gesichtern ausgerichtet ist.
Das Erkennen von Gesichtern spielt für den Menschen – und auch Primaten – eine große Rolle. Es ist so bedeutend, dass der Anblick eines Gesichts bestimmte eigene Bereiche im visuellen System aktiviert.
Bunford, Hernández-Pérez et al. untersuchten in ihrer Arbeit die Gehirne von Menschen und Haushunden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie. Dabei zeigten sie den Probanden kurze Videos mit anderen Hunden und Menschen.
Videos von Gesichtern und Hinterköpfen, die den Probanden gezeigt wurden. Screenshot aus Video-Abstract.
Bei den Menschen konnten klare Präferenzen für Gesichter gemessen werden, da es bei ihnen zur verstärkten Aktivierung visueller Bereiche kam, sobald sie ein Gesicht erblickten. Diese Aktivierung fehlte, wenn nur ein Hinterkopf gezeigt wurde. Im geringen Maße konnte beim Menschen auch eine Art-Präferenz beobachtet werden. Die Versuchspersonen reagierten stärker auf ein Menschen- als auf ein Hundegesicht, im MRT waren die entsprechenden Hirnareale aktiver.
Bei den Hunden konnten im Gegensatz dazu nur Art-Präferenzen beobachtet werden. Ein menschliches Gesicht löste in ihren Gehirnen dieselbe Aktivität wie ein menschlicher Hinterkopf aus.
Zur gesamten Untersuchung kommt ihr hier.
Ein Video-Abstract könnt ihr hier sehen.
Bildquelle: Eddy Lackmann, Unsplash