Die neue App „Mosquito Alert“ soll es in Zukunft ermöglichen, krankheitsübertragende Mücken in ganz Europa zu erfassen und ihre Ausbreitung zu verfolgen. Sie ist ab dem 2. Oktober in 18 europäischen Ländern verfügbar – auch in Deutschland.
Die App soll es Wissenschaftlern ermöglichen, mithilfe der Bevölkerung, Daten zur Verbreitung der stechenden Insekten zu erfassen. Denn Mücken sind Überträger vieler Krankheiten, darunter virale Erkrankungen wie das Dengue- und das West-Nil Fieber. Aufgrund der Erderwärmung und der durch den Klimawandel verstärkt vorkommenden Regenfälle, rechnen Wissenschaftler in Zukunft mit der Ausbreitung tropischer Mückenarten auch in gemäßigteren Regionen, insbesondere in Europa.
Mit der App können Personen Mücken fotografieren und ihre Art bestimmen lassen. Die Informationen werden automatisch an ein Team, bestehend aus 50 international renommierten Entomologen, weitergeleitet, damit die Funde validiert werden können. Laut aktuellen Daten des Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), wurden in Europa dieses Jahr 9 Fälle von Dengue-Fieber (5 in Italien und 4 in Frankreich) und 168 Fälle des West-Nil-Fiebers (77 in Griechenland (mit 9 Toten), 49 in Spanien (4 Tote), 29 in Italien, 9 in Deutschland und 4 in Rumänien registriert.
Außerdem berechnete eine Studie aus dem letzten Jahr, dass bei weiter steigenden Treibhausgasemissionen, im Jahr 2080 durch die Verbreitung des Moskitos der Gattung Aedes, bereits 400 Millionen Menschen in Europa mit dem Zika-, Chikungunya- oder Dengue-Virus infiziert werden könnten.
Ein Vorgänger der App wurde in den letzten fünf Jahren bereits in Spanien angewendet – so konnten über 18.300 Moskitofunde gemeldet werden. In der neuen Version soll der Anwender zwischen der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), der Gelbfieber-Mücke (Aedes aegypti), der Asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus), der Koreanischen Buschmücke (Aedes koreicus) und der gemeinen Stechmücke (Culex pipiens), die in Europa heimisch ist, auswählen können.
Mehr Informationen könnt ihr der Pressemitteilung des EU-Projekts entnehmen.
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