Ein Chemielabor in der digitalen Cloud ermöglicht es Wissenschaftlern, neue Wirkstoffe zu synthetisieren – von Zuhause aus und ganz ohne Equipment. Das digitale Chemielabor namens RoboRXN vereint dabei Cloud, Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung, um komplexe organisch-chemische Reaktionen vorherzusagen und Wirkstoffe zu synthetisieren.
Und so funktioniert's: RoboRXN erscheint als Browser-Fenster, in dem der Nutzer die Molekülstruktur der gewünschten Substanz aufzeichnet. Mittels Machine Learning sagt das Programm voraus, welche Zutaten für die Herstellung notwendig sind und schickt die Anleitung an einen Roboter in einem echten Labor. Dieser synthetisiert eigenständig die Substanz und schickt die Ergebnisse des Experiments zurück an den Nutzer.
Laut des Herstellers IBM dauert es im Schnitt zehn Jahre und benötigt zehn Millionen Dollar, bis ein neuer Wirkstoff entdeckt und auf den Markt gebracht wird. Mit dem digitalen Labor will das Unternehmen den Prozess der Wirkstoff-Entwicklung erheblich beschleunigen und Kosten senken. So könne man etwa durch die Vorhersage der Rezepturen für Verbindungen die Zahl der Trial-and-Error-Versuche erheblich senken. Die Automatisierung der Versuche könne zudem den Arbeitsaufwand von Forscherteams reduzieren.
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