In einem Rettungshubschrauber ist es laut. Dadurch kann es passieren, dass Alarmsignale von Medizingeräten nicht gehört werden. Eine Hochschule will eine Lösung für das Problem entwickelt haben.
Wenn nach einem Unfall Verletzte mit dem Rettungshubschrauber geborgen werden müssen, ist jede Sekunde kostbar. Ein Problem für die Rettungsteams bei solchen Einsätzen ist allerdings, dass sie die Alarmsignale der Medizingeräte aufgrund des hohen Geräuschpegels im Hubschrauber nicht sofort hören und daher oft nur zeitverzögernd reagieren können.
Im Rahmen des Projekts SafeAERIAL entwickelten die Projektpartner unter Leitung von Prof. Guido Dietl (Hochschule Landshut) nun ein Überwachungssystem (Alarmhub), das eine drahtlose Kommunikation zwischen den medizinischen Geräten und den Headsets der Besatzung herstellt und so die Alarmfunktionen ohne Zeitverzögerung hörbar macht.
Verändert sich die Atem- oder Herzfrequenz eines Patienten, geben die medizinischen Geräte sofort ein Alarmsignal. „Im Hubschrauber ist es allerdings so laut, dass das Rettungsteam diese Signale nicht hört“, erklärt Projektleiter Dietl. Die Lösung des Problems ist ein Alarmmanagementsystem, das die Signale bündelt und an eine dritte Stelle (z. B. eine Intercom-Anlage) weitergibt. „Bislang existiert in Rettungshubschraubern allerdings kein solches System“, so Dietl.
Er forschte daher seit Anfang 2018 gemeinsam mit seinem Team an einer Lösung. Das Ergebnis: ein nahezu marktreifer Prototyp eines sogenannten Alarmhubs. Das Gerät sammelt die Alarmsignale über drahtlose Kommunikationsschnittstellen und übermittelt sie über die Intercom-Schnittstelle des Hubschraubers an die Headsets der Rettungskräfte. Dietl ist überzeugt: „Dieser Alarmhub verbessert sowohl die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal, als auch die Sicherheit der Patienten.“
Zusätzlich zum Alarmhub entwickelte das Forscherteam einen energiesparsamen Adapter für die drahtlose Bluetooth-Low-Energy-Anbindung aller Medizingeräte, die keine drahtlose Schnittstelle besitzen. Dabei fanden die Wissenschaftler eine Lösung, wie die benötigte Energie über die Kommunikationsschnittstelle gesammelt und damit keine weitere Energieversorgung benötigt wird. Aufwendige Wartungsarbeiten, zum Beispiel für Batteriewechsel, entfallen somit. Im letzten Arbeitsschritt testete das Forscherteam die Funktionsweise des Alarmhubs im Einsatz und evaluierten die Ergebnisse.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Hochschule Landshut.
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