Sie konnten bereits erfolgreich gegen Coronaviren bei der Katze eingesetzt werden, jetzt haben Wissenschaftler im Labor mit zwei Protease-Hemmern vielversprechende Ergebnisse gegen SARS-CoV-2 erzielt.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Protease-Inhibitoren GC373 und GC376 in Zellkultur effektiv die Replikation von SARS-CoV-2 in Affen- und menschlichen Zellen minimieren. Hierfür infizierten sie u.a. menschliche Lungenzellen mit dem Virus und testeten seine intrazelluläre Vermehrung mit und ohne die Protease-Inhibitoren. Schon bei Konzentrationen im nanomolaren Bereich konnte eine signifikante Wirkung erzielt werden.
Die virale RNA von SARS-CoV-2 kodiert zwei Polypeptide, welche für die erfolgreiche Virusreplikation aufgespalten werden müssen. Hierfür benötigt das Coronavirus u.a. seine Hauptprotease „Mpro“. Wegen ihrer essenziellen Rolle für die Virusreplikation, stellt Mpro ein vielversprechendes Ziel für eine Therapie von COVID-19 Patienten dar. Bereits bei der SARS-Pandemie 2003 wurden verschiedene Wirkstoffe getestet, welche in der Lage waren, Mpro zu hemmen.
Die Pandemie konnte damals jedoch recht gut mit anderen Maßnahmen eingedemmt werden. Danach wurden Proteaseinhibitoren ebenfalls erfolgreich gegen das feline Coronavirus FCoV eingesetzt. Feline Coronaviren lösen bei Katzen in den meisten Fällen mild-verlaufende asymptomatische Darminfektionen aus. Mutieren sie jedoch im Darm der Katze, kommt es zur massiven Vermehrung der Viren in körpereigenen Makrophagen und schließlich zur Ausbildung einer FIP (felinen infektiösen Peritonitis).
Ende des Jahres sollen die beiden Proteinase-Inhibitoren nun auch im Menschen gestet werden. Die Forscher hoffen, dass damit dann bald neben Remdesivir ein weiteres Medikament zur Behandlung von COVID-19 zur verfügung stehen wird.
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Bildquelle: Hermes Rivera, unsplash