Rund 70 Prozent der Bevölkerung ist von Kopfschmerzen betroffen. Hilfe zur Diagnosestellung und verschiedenen Kopfschmerzarten bietet jetzt ein Online-Netzwerk von Ärzten für Ärzte.
Obwohl Kopfschmerz allein in Deutschland rund 54 Millionen Menschen betrifft, wird die Erkrankung oft unterschätzt und zu spät oder nicht fachgerecht behandelt, so die Botschaft der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).
Aufmerksamkeit für die Volkskrankheit zu schaffen, Ärzte bei der Behandlung zu unterstützen und die Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten zu fördern, ist Ziel der deutschlandweiten Initiative „Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“.
„Wir wollen vor allem Hausärzte, die meist die ersten Ansprechpartner von Kopfschmerzpatienten sind, dabei unterstützen, zeiteffizient eine sichere Diagnose zu stellen, auf Fallstricke hinweisen und über alle Therapieoptionen, insbesondere die Möglichkeiten der Prophylaxe, informieren“, erklärt Dr. Stefanie Förderreuther, Vizepräsidentin der DMKG.
Hierzu hat die DMKG den neuen Migräne- und Kopfschmerz-Guide entwickelt. Die kostenfreie Online-Plattform fasst praxisrelevantes Wissen zusammen und beantwortet Fragen zur Diagnose und Differenzialdiagnose von Kopfschmerzen sowie deren Akuttherapie und Prophylaxe. Die Inhalte basieren auf der aktuellen Kopfschmerzklassifikation und den offiziellen Leitlinien.
„Über den mk-Guide kann der Arzt gezielt einzelne Kopfschmerzbilder aufrufen und wird interaktiv zur Differenzialdiagnose und Therapie geleitet. Das ist vor allem bei eher seltenen Kopfschmerzarten eine große Unterstützung”, erklärt Förderreuther. Die Online-Plattform ermöglicht, anders als ein Lehrbuch, Inhalte einzelner Kapitel zu vergleichen, zu speichern und zur Vertiefung verlinkte Sekundärliteratur zu lesen. Eine weitere Besonderheit sind 15-minütige Lehrvideos von Kopfschmerzspezialisten.
Ein weiteres Angebot, mit der die Initiative Hausärzte unterstützt, sind Informationsbroschüren zu den wichtigsten Kopfschmerzarten (Kopfschmerzen erkennen und behandeln, Migräne, Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch, Clusterkopfschmerzen, Kopfschmerzen bei Kindern), die in der Praxis ausgelegt werden können. Die Broschüren können über die Initiativen-Website heruntergeladen und auch kostenlos von Kliniken und Praxen bestellt werden.
Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Bildquelle: Omar Flores, Unsplash