Das Risiko einer Psychose bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen könnte bei einer Langzeitbehandlung mit Fischölkapseln mit mehrfach ungesättigten Omega 3-Fettsäuren deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig kann die Zugabe von Fischöl auch den Ausbruch einer Psychose verzögern.
Für die aktuelle Studie wurden die Daten von 71 Patienten zwischen 13 und 25 Jahren über einen Zeitraum von 6,7 Jahren untersucht. Die veröffentlichten Resultate basieren auf den Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2010, als an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinische Universität Wien festgestellt wurde, dass die Gabe von Fischölkapseln mit mehrfach ungesättigten Omega 3-Fettsäuren das Risiko, an einer Psychose zu erkranken, über den Zeitraum eines Jahres um 22 Prozent senkt. „Es hat sich gezeigt, dass die Langzeitwirkung einen doppelten Effekt zeigt: Einerseits kann das Risiko, eine Psychose zu bekommen, deutlich gesenkt werden, andererseits lässt sich der Ausbruch der Psychose mit Gabe des Fischöls verzögern“, erklären die Studienautoren. In der Gruppe, die die hoch dosierten Omega 3-Fettsäuren erhielt, sank das Risiko für das Auftreten einer Psychose auf 9,8 Prozent. In der Placebogruppe lag der Wert bei 40 Prozent. Die veröffentlichten Ergebnisse stärken die Hoffnung, mit einer natürlichen Substanz künftig den Ausbruch psychotischer Störungen bei Risikogruppen auch längerfristig verzögern und möglicherweise verhindern zu können. Dazu müssen die Resultate aber in einer zweiten Studie bestätigt werden. Diese läuft bereits. Originalpublikation: Longer-term outcome in the prevention of psychotic disorders by the Vienna omega-3 study Bernd Bukau et al.; Nature Communications, doi: 10.1038/ncomms8934; 2015