Neuesten Erkenntnissen zufolge handelte es sich beim Nervengiftattentat auf Alexej Nawalny um Nowitschok. Doch was ist das überhaupt? Eine kleine Kampfstoffkunde.
Vor wenigen Tagen wurde erstmals über den Fall Nawalny berichtet. Nach wie vor liegt der russische Oppositionspolitiker aufgrund einer Vergiftung auf der Intensivstation der Berliner Charité und wird maschinell beatmet.
Am Mittwoch teilte die Bundesregierung das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung mit. Jetzt steht fest, dass es sich um einen chemischen Kampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe handelt. Deshalb erinnert der Fall an das Nervengiftattentat 2018 in England. Der russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter waren ebenfalls mit Nowitschok vergiftet worden.
Die Nervenkampfstoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester werden in unterschiedliche Gruppen eingeteilt:
Wissenschaftliche Fakten zur Nowitschok-Giftgruppe sind verständlicherweise rar und es existieren kontroverse Meinungen über Zusammensetzung und Logistik. Viele Gifte aus dieser Gruppe existieren als sogenannte Binärversionen. Dabei ist jede einzelne Komponente relativ untoxisch, erst die Reaktion beider bildet das Neurotoxin. Die Nowitschok-Gifte bestehen beispielsweise aus Acetonitril und einer organischen Phosphatverbindung, eine andere Version benötigt lediglich die Zugabe von Alkohol zur Bildung des toxischen Wirkstoffs.
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