Die Gicht ist neben dem Diabetes mellitus eine der häufigsten Stoffwechselkrankheiten in Industrieländern und steht häufig im Zusammenhang mit Begleiterkrankungen wie Hypertonie, Nierenerkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen, Hyperlipidämie und dem Metabolischen Syndrom. Diese Begleiterkrankungen können auch das Risiko für makrovaskuläre Komplikationen (wie z. B. Myokardinfarkte oder Schlaganfälle) und Probleme wie Ulzerationen an den Gliedmaßen oder auch Amputationen erhöhen.
Bei Diabetikern führt das vermehrte Vorkommen von Ulzerationen und auch Eingriffen wie Amputationen bekanntermaßen zur erhöhten Morbidität und Mortalität. Für Gicht-Patienten fehlen jedoch bisher noch Daten, welche auf ein erhöhtes Risiko für Gliedmaßenamputationen hinweisen würden. Ob Gicht auch bei Diabetikern die Amputationsrate erhöht, ist ebenfalls nicht erforscht. Eine Studie aus den USA mit Daten von 190 Millionen Patienten soll hierüber jetzt Aufschluss geben.
Das Ergebnis: Sowohl Gicht als auch Diabetes erhöhen die Amputations-Rate. Für sich allein stehend gilt dies noch mehr für Diabetes als für Gicht (0,461 % vs. 0,162 %). Unerwartet war für die Wissenschaftler jedoch, dass die Amputations-Rate bei Patienten mit beiden Erkrankungen nochmal deutlich erhöht war (0,770 %).
Ärzte sollten also in Zukunft auch bei Gicht-Patienten vermehrt darauf achten, das Komplikationen, welche eine Amputation unabdingbar machen, frühzeitig erkannt und gegebenenfalls noch behandelt werden können.
Zur Meldung der European League Against Rheumatism, kurz EULAR kommt ihr hier.
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