SARS-CoV-2-Infizierte scheiden das Virus viel länger aus als bisher gedacht. So lautet ein Ergebnis einer koreanischen Studie.
In der Studie untersuchte das Team um Tae Hyong Kim die Abstriche von 303 infizierten Personen, die nach dem Ausbruch im südkoreanischen Daegu im Februar unter Quarantäne gestellt wurden. Von diesen überwiegend jungen Personen (im Median 25 Jahre) wurden über mehrere Wochen insgesamt 1.886 Abstriche genommen.
Von den 303 Infizierten wiesen bei Beginn der Quarantäne 193 (63,7 %) nur leichte Symptome auf, 110 Patienten (36,3 %) waren asymptomatisch, von ihnen entwickelten jedoch 21 Personen (19,1 %) Symptome im Verlauf der Quarantäne. Von der Feststellung einer SARS-CoV-2-Infektion bis zum Einsetzen erster Symptome vergingen bei den präsymptomatischen Personen im Median 15 Tage (Interquartilbereich 13 bis 20 Tage).
Nimmt man an, dass sich die Personen vor der Isolation angesteckt haben, deutet das daraufhin, dass die Inkubationszeit länger andauert als bislang angenommen. Das RKI geht von einer Inkubationszeit von 5 bis 6 Tagen aus (Spannweite 1–14 Tage).
Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass sich die Virusmenge von asymptomatischen Infizierten und symptomatischen Personen nicht wesentlich unterschied. Die Infektion und Virusmenge wiesen die Forscher mithilfe von RT-PCR der Abstrichproben nach.
Unklar ist allerdings, ob die Infizierten auch tatsächlich ansteckend sind. Mit der PCR-Methode lässt sich nicht feststellen, ob es sich bei den ausgeschiedenen Viruspartikeln auch um infektiöses Material handelt.
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