Eine unkomplizierte Blinddarmentzündung lässt sich bei Kindern auch durch eine alleinige Antibiotika-Behandlung in den Griff bekommen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit über 1.000 Kindern.
Eine Appendizitis bei Kindern wird vorrangig durch die chirurgische Entfernung des Blinddarms therapiert. Könnte eine alleinige Antibiotika-Behandlung bei unkomplizierten Fällen genauso gut helfen? Das haben Statistiker, Chirurgen und Ärzte weiterer Fachrichtungen untersucht. Ihre Ergebnisse haben sie nun in einer Studie publiziert.
Die Forscher analysierten die Daten von 1.068 Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren mit unkomplizierter Appendizitis. Davon wurden 370 nicht-chirurgisch und 698 chirurgisch behandelt. Die Antibiotika-Gabe begann dabei intravenös mit Piperacillin/Tazobactam über 24 Stunden mit anschließender oraler Medikation über 6 Tage.
Bei 67,1 Prozent der Kinder, die alleinig mit Antibiotika behandelt wurden, reichte diese Therapie aus und es musste keine OP im Verlauf des folgenden Jahres durchgeführt werden. Auch erholten sich die nichtoperierten Kinder schneller. Sie konnten im Schnitt nach 6 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Kinder, die sich der OP unterzogen hatten, waren durchschnittlich 11 Tage in der Klinik.
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass eine Antibiotikatherapie bei unkomplizierten Fällen bei Kindern eine Alternative mit weniger Komplikationen darstellen kann.
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