Die Kundin in der Apotheke möchte einen Schwangerschaftstest. Das gewünschte Ergebnis: „Am besten negativ. Mein Mann ist nämlich vasektomiert.“
Männer sollten jetzt besser aufhören zu lesen – und auch zart besaitete Frauen bitte ich, ausnahmsweise einmal wegzuschauen. Heute hatte ich einen klassischen Fall von zu viel Information.
Eine Kundin betrat die Apotheke, die ich aus alten Schulzeiten kenne. Niemand, mit dem ich in den letzten 15 bis 20 Jahren jedenfalls größeren Kontakt gepflegt habe. Wir kennen uns, mehr aber auch nicht.
Sie wollte einen Schwangerschaftstest kaufen, war aber noch unschlüssig, ob sie ihn wirklich braucht. Ich fragte sie augenzwinkernd, was er denn bestenfalls anzeigen sollte. Das hätte ich besser nicht getan.
„Am besten negativ. Mein Mann ist nämlich vasektomiert, wenn du verstehst …“
„Oh. Ja. Das wäre dann wohl eher schlecht.“
„Ich glaube aber eigentlich nicht, dass ich wirklich schwanger bin. Mit dem anderen Kerl schlafe ich immer nur, wenn ich meine Tage habe. In der Regel kann da ja nichts passieren, oder?“
Ich war zunächst komplett sprachlos, ging mit ihr aber nochmal ihre Zykluslänge etc. durch und sie entschied sich dazu, besser doch einen Test zu holen.
Was treibt einen dazu, solche Informationen weiterzugeben? Jedenfalls ist „in der Regel“ jetzt der am häufigsten genannte Satz in der Vorstadtapotheke. In der Regel sind wir nämlich ein fröhlich gackernder Hühnerhaufen. Und auch sonst.
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