Der Differenzierungsweg der mesenchymalen Stammzellen zu Hepatozyten wird durch die Gallensäure Tauro-Ursodesoxycholsäure, eines der gängigsten Lebermedikamente, bewirkt. Das Ergebnis bietet erhebliches Potential für die klinische Behandlung von Lebererkrankungen.
Die Leber ist das einzige Organ des Menschen, das sich in hohem Maß regenerieren kann. Es ist bekannt, dass die Gallensäuren an der Leberregeneration beteiligt sind, wenn diese zusammen mit bestimmten Wachstumsfaktoren stimuliert werden. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit des Teams unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Häussinger vom Universitätsklinikum Düsseldorf zeigen nun, dass die Tauro-Ursodesoxycholsäure nicht nur die potenteste dieser Gallensäuren im Hinblick auf die Entwicklung von mesenchymaler Stammzelle zu Hepatozyt ist, sondern dass für diesen Prozess auch keine zusätzliche Stimulation durch Wachstumsfaktoren nötig ist. Die Ursodesoxycholsäure (UDCS) gewinnt damit eine besondere Bedeutung für die therapeutische Leber-Regeneration. „Unsere Forschungsergebnisse bieten eine erhebliche Perspektive für die klinische Behandlung von Lebererkrankungen“, sagte Prof. Dr. Dieter Häussinger, einer der renommiertesten Leberforscher weltweit Originalpublikation: Bile acids induce hepatic differentiation of mesenchymal stem cells Dieter Häussinger et al.; Scientific Reports, doi: 10.1038/srep13320; 2015