Das Tragen eines Hörgeräts wird oft als Stigma empfunden. Dieses Problems nahm sich ein australisches Unternehmen an und hat ein neues Modell entwickelt. Optisch hat dieses Hörgerät wenig mit einem herkömmlichen Modell zu tun: Es ist der Form von Kristallen nachempfunden.
Es funktioniert einwandfrei. Und trotzdem verwenden es viele nicht, denn es sieht komisch aus: das Hörgerät. Ein australisches Unternehmen will das ändern und setzt deshalb auf modernes Design. Entwickelt wurde das Gadget von den beiden Professoren Peter Blamey and Elaine Saunders, die zusammen die Firma Blamey Saunders betreiben. Sie arbeiteten mit Extel Technologies, RMIT und der Swinburne University zusammen. Viele Patienten mit Hörbeeinträchtigungen fühlen sich durch das Tragen eines herkömmlichen Hörgeräts stigmatisiert. Die Entwickler setzten den Fokus deshalb auf Optik, die weniger nach medizinischem Gerät aussieht. Bei der Herstellung des Hörgeräts wurde bewusst der soziale Aspekt der Inklusion berücksichtigt. Aus diesem Grund unterstützt auch die australische Regierung das Projekt. Hörgerät „Facett“ by Blamey Saunders Hears © Medianet 2018 Das Entwicklertaem um Leah Heiss, Professorin für Architektur und Design an der RMIT University in Australien, ließ sich von der Mineraliensammlung im Melbourne Museum inspirieren. Ziel war es, das Hörgerät in einer Form zu gestalten, die an einen Kristall erinnert. 130 Prototypen waren nötig, bis das Team mit dem Ergebnis zufrieden war, heißt es in der Pressemitteilung der Universität. Auch was die Funktionstüchtigkeit angeht, soll „Facett“ auf dem neuesten technischen Stand sein.