Ein Konsortium hat zehn Gene identifiziert, die in Zusammenhang mit den Ursachen für koronare Herzerkrankungen stehen. Für einige Gene sind bereits Auswirkungen auf Fettstoffwechsel und Übergewicht bekannt. Hilft der Fund bei der Entwicklung neuer Medikamente?
Forscher des LIFE-Forschungszentrums der Universität Leipzig haben in Zusammenarbeit mit dem internationalen Konsortium CARDIoGRAM Gene identifiziert, die das Risiko, an einer koronare Herzerkrankung (KHK) zu erkranken, erhöhen. Insgesamt wurden mehr als 7.000 Blutproben für das entsprechende Projekt gesammelt. Die genomweiten Analysen hat Prof. Dr. Markus Scholz vorgenommen. Das Konsortium hat zehn Gene identifiziert, die in Zusammenhang mit den Ursachen für koronare Herzerkrankungen stehen. Für einige dieser Gene ist bereits eine Wirkung auf den Fettstoffwechsel und Übergewicht bekannt. Die Ergebnisse könnten zur Erklärung der Entstehung der koronaren Herzerkrankung beitragen sowie perspektivisch zur Entwicklung von präventiven und therapeutischen Maßnahmen und Medikamentenentwicklungen führen. „Mit dieser Studie wurde der Katalog genetischer Varianten, die mit der Entstehung koronarer Atherosklerose in Zusammenhang stehen, beträchtlich erweitert. Wir können diese Varianten nun in den Leipziger Kohortenstudien wie zum Beispiel LIFE-Adult und LIFE-Heart weiter untersuchen, etwa hinsichtlich der Zusammenhänge mit frühen subklinischen Veränderungen oder Veränderungen des Fettstoffwechsels“, sagt Scholz. Die Studie konnte weiterhin zeigen, dass die für koronare Herzerkrankungen verantwortlichen genetischen Varianten häufig sind, aber mit jeweils geringem Einfluss. Vermutete seltene Varianten mit starkem Einfluss wurden in der Studie dagegen nicht gefunden. Originalpublikation: A Comprehensive 1000 Genomes-based GWAS meta-analysis of Coronary Artery Disease Majid Nikpay et al.; Nature Genetics, doi:10.1038/ng.3396; 2015