Masken sind ein unverzichtbarer Schutz in der Corona-Pandemie. Aber Masken machen auch noch etwas anderes: ganz schön viel Müll.
So wichtig der Gebrauch von Schutzmasken ist, auch sie landen irgendwann im Müll oder auch im Ozean, wie unter anderem Guardian berichtete. Unzählige Einweg-Masken und -handschuhe sowie leere Desinfektionsmittelfläschchen wurden bereits aus dem Wasser gefischt. Eine französische Non-Profit-Organisation, die unter anderem Strände entlang der Côte d’Azur säubert, nennt es „Covid-Müll“.
Der französische Politiker Éric Pauget richtete sich diesbezüglich in einem Brief an Emmanuel Macron. „Mit einer Lebensspanne von 450 Jahren stellen diese Masken eine Umweltbelastung auf unserem Planeten dar und sind als ökologische Zeitbombe zu betrachten“, heißt es in dem Schreiben.
Wie viel Müll durch die Pandemie bislang genau entstanden ist, lässt sich nicht sagen. Dafür sei es noch zu früh, sagt Vivian Loonela, Sprecherin der EU für Umweltfragen. Für die Zukunft ist es dennoch wichtig, auf nachhaltigere Varianten bei der persönlichen Schutzausrüstung zu setzen.
Im privaten Rahmen lässt sich das einfach umsetzen: Die Centers for Disease Control and Prevention empfehlen Privatpersonen den Gebrauch von waschbaren Stoffmasken statt Wegwerf-Maske. Auch auf die Keimschleuder Handschuhe kann man beim Einkaufen getrost verzichten und stattdessen öfter die Hände waschen.
Im medizinischen Sektor ist Nachhaltigkeit schwerer umzusetzen. Zwar gibt es längst Empfehlungen, wie Masken sterilisiert werden können. Doch auch die landen irgendwann im Müll.
Wissenschaftler arbeiten deswegen bereits an nachhaltigeren Varianten. So hat zum Beispiel ein Team um Matt Carney des MIT Media Labs eine besondere Maske entwickelt, die derzeit getestet wird.
Das Ziel: Eine wiederverwendbare, sterilisierfähige, filtrierende Atemmaske herzustellen, die die Kriterien einer N95-Maske erfüllt. Genau das ist eine enorme Herausforderung, wie Carney betont. Ein Umdenken, was die Nachhaltigkeit von alltäglich genutzten Materlialien betrifft, ist dennoch unumgänglich. Das bedeutet: Weg vom Kunststoff hin zu ökologisch abbaubaren Stoffen. Das gilt auch für Medizinprodukte aus Kunststoff.
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