Die Krankenhaus-Fallzahlen sind während der Corona-Krise drastisch gesunken. Das betrifft aber nicht nur elektive Eingriffe. Auch die Behandlung von Herzinfarkten und Schlaganfällen ging stark zurück.
Die Krankenhaus-Fallzahlen gingen während der Corona-Krise drastisch zurück. Die Einschränkungen des öffentliche Lebens sowie die Vorbereitung auf die befürchtete extreme Belastung des Gesundheitsystems sorgten für einen massiven Rückgang der Fallzahlen in der stationären Versorgung. Zahlen dazu wurden jetzt in einem Report der AOK veröffentlicht. Verglichen wurde der Zeitraum März und April 2020 mit dem Vorjahr, es wurden die Krankenhausfälle der 27 Millionen AOK-Versicherten ausgewertet.
Ingesamt gingen die Fallzahlen um 39 % zurück, wobei es den größten Rückgang bei Krankheiten gab, die das Herz-Kreislauf-System betreffen (absolute Zahlen: - 42 % bzw. - 27.013 Fälle).
Der größte Rückgang, relativ gesehen, ist bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems zu beobachten (- 65 % bzw. - 22.258 Fälle).
Besonders stark war der Rückgang erwartungsgemäß bei planbaren Eingriffen: 79 % bei arthrosebedingtem Hüftersatz, 76 % bei Eingriffen zur Rekonstruktion der Brust und 70 % am Darm.
Lebensbedrohliche Eingriffe wie Blinddarmentzündungen oder Tumorentfernungen wurden in gleichbleibenden Fallvolumina behandelt.
Auffallend ist allerdings, dass es starke Rückgänge auch bei der Behandlung von Herzinfarkten (- 31 %) und Schlaganfällen (- 18 %) gegeben hat. Das könnte darauf hindeuten, dass Patienten währende der akuten Corona-Krise zögerten, den Rettungsdienst zu alamieren oder ihn gar nicht riefen.
Die Autoren des Reports vermuten für den starken Rückgang der Fallzahlen unter anderem folgende Gründe:
Seit der 15. Kalenderwoche steigen die Behandlungsfälle laut Report wieder.
Zum ganzen Bericht geht es hier.
Bildquelle: jesse orrico, Unsplash