Stillen schafft einen guten Start ins Leben, aber nicht immer können Mütter ihre Kinder selbst stillen. Das betrifft vor allem Frauen, deren Neugeborenes zu früh auf die Welt gekommen ist. Auch Stress und Krankheiten können dazu führen, dass die Mütter nicht genügend eigene Milch produzieren können.
Hier setzen Muttermilchbanken an, von denen es inzwischen 28 deutschlandweit gibt. Erst kürzlich hat das Perinatalzentrum der Universitätsmedizin Essen eine Muttermilchbank eröffnet, die zweite in NRW. Hier wird überschüssige Muttermilch von Müttern gesammelt, die in der angeschlossenen Klinik für Frauenheilkunde gerade entbunden haben.
Besonders Frühgeborene würden durch natürliche Muttermilch vor gefährlichen Darmentzündungen und Infektionen geschützt, so die Direktorin der Klinik für Kinderheilkunde I am Universitätsklinikum Essen. Die Milch enthalte dabei Nährstoffe und Antikörper, die für die Entwicklung der Babys lebenswichtig seien. Daneben wirkt sich die menschliche Milch auch positiv auf die Hirnentwicklung der ganz Kleinen aus. Die darin enthaltenen Enzyme und Abwehrstoffe können bislang nicht durch künstliche Säuglingsnahrung substituiert werden – Frauenmilchbanken stellen deshalb eine echte Alternative dar. Auch die WHO empfiehlt die Ernährung mit Spendermilch aus Frauenmilchbanken, wenn das Kind keine Milch der eigenen Mutter bekommen kann.
Ähnlich wie Blutbanken unterliegen Muttermilchbanken strengen Mindestanforderungen. Dazu gehören unter anderem die Aufklärung und das Einverständnis der Milchspenderin und der Eltern des Spendermilch empfangenden Babys, Kontrolle bei der Rekrutierung gesunder Spenderinnen sowie das Sicherstellen einer hygienisch einwandfreien Milch, die vorab festgelegten Qualitätsstandards entspricht.
Textquelle: © Pressemitteilung des Universitätsklinikums Essen // FMBI
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