Über 1.300 Corona-Fälle in Rheda-Wiedenbrück führen zu einem Anstieg des R-Werts in Deutschland. In Israel und Australien wird vor einer drohenden zweiten Welle gewarnt.
In Deutschland scheint die Corona-Situation weitestgehend unter Kontrolle. Stück für Stück gestaltet sich der Alltag wieder etwas lockerer. Und trotzdem wird der R-Wert aktuell auf 2,88 geschätzt. Das gab das Robert-Koch-Institut bekannt. In den letzten 24 Stunden gab es 537 Neuinfektionen (Stand 22.06.2020). Der R-Wert stieg von 1,79 auf 2,88 (Stand 21.06.2020).
Der Grund dafür sind lokale Herde wie der in Rheda-Wiedenbrück: Hier hat Schlachtbetrieb Tönnies für 1.331 positive Corona-Tests gesorgt (Stand 21.06.2020).
Trotzdem bleibt in Deutschland die Hoffnung, dass wir von einer zweite Infektions-Welle verschont bleiben.
In Israel hingegen scheint die zweite Welle bereits heranzurollen. Das Land hatte zunächst mit sehr strengen Maßnahmen auf die Pandemie reagiert und die Fallzahlen so niedrig gehalten. Im Mai wurden dann schrittweise Lockerungsmaßnahmen umgesetzt.
Vergangene Woche wurden in Israel fast 350 Neuinfektionen innerhalb eines Tages erfasst, insgesamt sind bisher 305 Erkrankte an COVID-19 verstorben.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu appellierte an die Bevölkerung, ihr Verhalten zu ändern. Er warnte am Sonntag vor einem zweiten möglicherweise notwendigen Lockdown.
Auch in Australien macht der Think Tank Grattan Institute auf das Risiko eines zweiten Corona-Peaks aufmerksam. Dem Report zufolge steigt das Risiko, wenn der Lockdown gelockert wird, Läden und Schulen wieder geöffnet werden und die Australier an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Besonders kritisch werde es dann, wenn die Bevölkerung glaube, die Gefahr sei vorüber.
Arbeitsplätze sollten deshalb nur langsam wiedereröffnet werden und so viele Menschen wie möglich weiterhin im Home Office arbeiten. Schulen sollten rigoros geschlossen werden, sobald eine Sars-CoV-2-Infektion auftritt.
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