Mycobacterium tuberculosis kann sich im Verbund besser schützen und so länger in der Luft am Leben bleiben. Das ergab eine Studie des Leibniz-Forschungsverbundes INFECTIONS, die jetzt in Nature Scientific Reports erschienen ist.
Die Studie untersuchte die biophysikalischen Eigenschaften von Aerosolen, die zur Verbreitung des Krankheitserregers beitragen. Eine erfolgreiche Infektion von Mensch zu Mensch wird auch von der Distanz mitbestimmt, die die Erreger durch die Luft zurücklegen können, bevor die Infektiösität abnimmt.
Das Ergebnis der Studie: Einzelne Mykobakterien bilden zwar kleinere Aerosole und können so längere Strecken in der Luft zurücklegen, miteinander verbundene Mykobakterien bleiben aber länger lebendig. Frühere Arbeiten hatten festgehalten, dass mit Mykobakterien infizierte Wirtszellen den nekrotischen Zelltod sterben, wie er auch in der Lunge Tuberkulosekranker vorkommt. Nun zeigte sich, dass dabei größere Aerosolpartikel aus Mykobakterien-Verbänden zusammen mit Bestandteilen der toten Zellen entstehen, die in der Luft überlebensfähiger sind als einzelne Bakterien.
Mittels dieser Daten können in Zukunft Computer-Simulationen der luftgetragenen Ausbreitung, die die Partikelgrößenverteilung berücksichtigen, erstellt werden. Sie können dabei helfen, herauszufinden, welche Aerosolzusammensetzung ein erhöhtes Infektionsrisiko für den Menschen mit sich bringen kann.
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