Die KV Nordrhein warnt vor einigen FFP2-Schutzmasken chinesischer Hersteller. Ärzte sollten die betroffenen Modelle entsorgen.
Seit einigen Wochen beliefert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auch die KV Nordrhein mit Schutzmaterial für die Praxen. Dieses wird nach Informationen des BMG vor der Weitergabe vom TÜV stichprobenartig geprüft. Nun ist aufgefallen, dass einige der vom Ministerium gelieferten Schutzmasken chinesischer Hersteller einer Qualitätsprüfung nicht standhalten beziehungsweise vor der Lieferung nicht ausreichend geprüft worden sind.
Das europäische Schnellwarnsystem RAPEX hat die KVen daher jetzt über den Rückruf von Schutzmasken informiert und von der Benutzung verschiedener Masken unterschiedlicher chinesischer Hersteller und Bezeichnungen abgeraten, da sie nicht die Anforderungen der europäischen Norm EN 149 erfüllen und damit einen Schutz versprechen, den sie nicht gewährleisten. Bei den beanstandeten Atemschutzmasken handelt es sich primär um folgende Modelle:
Auch die KV Nordrhein hat solche Atemschutzmasken vom Bund zur Weitergabe an die Arztpraxen erhalten und auch bereits in Teilen bei den jüngsten Verteilaktionen an Praxen ausgehändigt. Die Behörden weisen darauf hin, dass betroffene Modelle entsorgt werden sollten. Bitte prüfen Sie, ob Sie Masken der genannten Modelle von der KV Nordrhein oder auf anderem Wege erhalten haben und entsorgen Sie diese. Die KVNO wird ihren Bestand aus Lieferungen des BMG schnellstmöglich prüfen und die mangelhaften Masken umgehend aus dem Bestand entfernen.
DocCheck hat dazu bei einer hausärztlichen Internistin in NRW nachgefragt. Ihre Gemeinschaftspraxis hat ebenfalls mangelhafte Masken-Chargen erhalten. „Wir hatten zum Glück noch Vorräte von der Schweinegrippe. Aber es ist schon erstaunlich, dass wir in unserem Arbeitsalltag in dieser Hinsicht so wenig zuverlässig von der KV und dem BMG unterstützt werden. Wir selbst haben inzwischen ja auch vernünftige Masken nachbestellen können, ich frage mich, warum unser Gesundheitsministerium das nicht schafft.“
Auch einem der Redaktion bekannten Kinderarzt wurden Masken von der KV geliefert. Die seien jedoch einwandfrei gewesen. „Es war ja zu erwarten, dass eine solche Situation auch Betrüger und schlecht geprüfte Ware auf den Plan ruft“, meint der Arzt. „Das ist sehr ärgerlich, aber den KVen kann man da kaum einen Vorwurf machen, da sie ja selbst in einer Bringschuld waren.“
Der Artikel basiert auf einer Mitteilung der KV Nordrhein.
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